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Zementwerk-Modernisierung

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Rohrdorf feiert Projektabschluss CEM2020

Nach insgesamt 12 Jahren feierte das Zementwerk Rohrdorf (Bayern) jetzt den Abschluss eines groß angelegten Modernisierungsprojektes. Zum Anlass nahm man die Fertigstellung des letzten Investitionsabschnittes, der rund zwei Jahre gedauert hatte. Das Unternehmen investierte insgesamt 150 Millionen Euro und sichert langfristig den Produktionsstandort in der Region. Herzstück der zuletzt absolvierten Maßnahmen ist eine gigantische Zementmühle, die neben der Produktivität auch die Energieeffizienz des Werkes nochmals weiter verbessert. Das Zementwerk im oberbayerischen Landkreis Rosenheim gehört zu den weltweit modernsten und umweltfreundlichsten Zementwerken. Durch den Einbau neuer Anlagen seit 2006 werden jährlich 260.000 Tonnen CO2 dauerhaft reduziert.

Das Rohrdorfer Zementwerk nach Abschluss der 12-jährigen Modernisierungsphase. Im Vordergrund die neue Packereihalle und die vier Silotürme der neuen Verladung. Bild: RFO, Günter Gareis
Die neue Zementmühle beeindruckt mit gigantischen Maßen – einem Mühlenrohr von 4,6 m Durchmesser und einer Länge von knapp über 14 m.
Vier Zementsilos mit einer Gesamtlagerkapazität von 24.000 t und je vier Verladespuren beschleunigen ab sofort die Zementverladung: Innerhalb von nur 12 Minuten können hier vier LKWs pro Silo gleichzeitig beladen werden.
Rund 3.000 Besucher flanierten am Tag der offenen Tür über das Werksgelände und ließen sich auf Rundgängen durch die Werksanlagen führen.

Zwei Jahre lang wurde in der letzten Phase mit großem Aufwand und ausgefeilter Logistik im Zementwerk Rohrdorf um- und ausgebaut, denn trotz Baumaßnahmen musste die Produktion störungsfrei weitergehen. Schwerpunkte der 40-Millionen-Investitionen waren der Neubau der Zementmühle, die Errichtung von vier 62 m hohen Zementsilos, eine neue Packereihalle, ein Verkehrskonzept innerhalb des Werkes sowie Schallschutzmaßnahmen zur Verringerung von Lärmemissionen.

Anstelle zweier kleiner bereits in die Jahre gekommener Anlagen wurde die neue Zementmühle mit einem Mühlenrohr von 4,6 m Durchmesser und einer Länge von knapp über 14 m errichtet. Die Mühle für besonders leistungsstarke Zemente benötigt keine Ölzusatzfeuerung mehr und spart damit 150.000 l (oder 1,5 Mio. kWh) fossile Brennstoffe pro Jahr ein. Die zweite Großbaustelle galt der Errichtung von vier Zementsilos, die mit einer Gesamtlagerkapazität von 24.000 t und je vier Verladespuren zur Beschleunigung der Zementverladung beitragen. In nur 12 Minuten können hier gleichzeitig bis zu 4 LKWs pro Silo beladen werden.

In Rohrdorf ist man mit Projekten großen Ausmaßes vertraut. Bereits seit 2006 liefen eine Reihe Großinvestitionen, die Mitarbeitern wie Zulieferern einiges abverlangten. Unter dem Projekttitel „CEM2020“ investierte die Rohrdorfer Gruppe in die Zukunft des Standortes, damit dieser wettbewerbsfähig wie auch umwelttechnisch auf dem höchsten Stand ist. Begonnen wurde 2006 mit einer Rohmühle mit Filteranlage. Mithilfe einer SCR-Entstickungsanlage werden seit 2011 in einem hochentwickelten Katalyseverfahren die Abgasbestandteile Stickoxid und Ammoniak zu unschädlichem Stickstoff und Wasserdampf umgewandelt. Damit nahm das Unternehmen eine Vorreiterrolle in der Branche ein, denn noch nie wurde ein vergleichbares Verfahren bis dato weltweit in Betrieb genommen. Durch den Einbau (2011) eines modernen und energieeffizienten Pendelrostkühlers werden seither jährlich 10.000 Tonnen Steinkohle eingespart und damit 28.000 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr reduziert. Mit einem Abwärmekraftwerk, 2012 in Betrieb genommen, deckt das Unternehmen ein Drittel des Strombedarfes aus eigener Produktion und avancierte damit zu einem der umweltfreundlichsten und gleichzeitig energieeffizientesten Zementwerke der Welt.

Für Gesellschafter und Unternehmensführung des Zementwerkes in Rohrdorf hat der Umweltschutz höchste Priorität. So standen bei dem 12-jährigen Modernisierungsprojekt nicht nur wirtschaftliche und technische Ziele ganz oben auf der Agenda, sondern auch die schrittweise Reduzierung von Emissionen. Insgesamt wurde deshalb mit dem Bau neuer Anlagen der Output um jährlich 259.500 t CO2 reduziert, dies entspricht über einem Viertel der ursprünglichen Emissionen seit Beginn des Projektes in 2006. Durch die Verwendung alternativer Rohstoffe in der Produktion werden zudem 12.000 t weniger Rohgestein eingesetzt. „Wir sind damit,“ resümiert Mike Edelmann, Geschäftsführer der Rohrdorfer Gruppe, „was die Einsparung von Emissionen angeht, nach Abschluss von CEM2020 in der Champions League angekommen.“

Zum Unternehmen Südbayerisches Portland-Zementwerk Gebr. Wiesböck & Co. GmbH, so der offizielle Name der beinahe 90-jährigen Firma, gehören neben der Sparte Zement auch die Geschäftsbereiche Sand und Kies, Transportbeton, Fertigteile und Betonwaren, die mit 1.800 Mitarbeitern an 130 Standorten in Bayern, Österreich und Italien als Rohrdorfer Gruppe Baustoffe für die Regionen vor Ort produzieren.

Quelle: Rohrdorfer Gruppe
Fotos (wenn nicht anders vermerkt): Zementwerk Rohrdorf


„Hüllflächentemperierung“ für das Kölner Archiv

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Modifizierte SySpro-Doppelwände sichern konstantes Raumklima

Bauzustand August 2017: EG im Bau, rechts die Randbebauung Eifelwall

Der katastrophale Einsturz des früheren Archivs im März 2009 ist nie aus den Schlagzeilen verschwunden. Seit Ende 2017 läuft ein Strafprozess vor dem Kölner Landgericht; geklärt werden sollen die Verantwortlichkeiten und Zusammenhänge mit dem Bau der Nord-Süd-U-Bahn. Nun aber ist es Zeit für positive Schlagzeilen: Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, erhält der Neubau des Archivs – nach Baufertigstellung unsichtbare – technische Finessen. Stichwort: „Hüllflächentemperierung“.

Am Eifelwall, am südwestlichen Rand der Innenstadt, wächst seit Sommer 2017 ein Neubau für das historische Archiv der Stadt Köln und das Rheinische Bildarchiv. Die Eckdaten: 25.000 m2 Bruttogeschossfläche, 85.000 m3 Bruttorauminhalt. 58 Regalkilometer und 460 Planschränke für das kommunale Archiv, dazu weitere 2,2 Regalkilometer für das Rheinische Bildarchiv; ein Lesesaal mit 45 Plätzen, Arbeitsplätze für rund 150 Personen. Anfang März war Richtfest. Der erweiterte Rohbau dürfte im ersten Halbjahr 2018 vollendet werden. Die Gesamt-Fertigstellung ist für 2020 vorgesehen.

Historische Archivmaterialien sind ein äußerst sensibles Gut. Alte Handschriften, Urkunden und Bücher, aus neuerer Zeit auch Fotografien, Negative und Filme, brauchen ein definiertes, gleichmäßiges Raumklima, um in künftige Zeiten hinübergerettet werden zu können. Aber auch Büros, Werkstätten und die der Öffentlichkeit zugänglichen Bereiche bedürfen spezifischer Raumlufttemperatur und Luftfeuchtigkeit. Über allem schwebt zudem ein Leitmotiv des Bauens im 21. Jahrhundert: Energieeffizienz.

Die Planer der Gebäudetechnik, agn Niederberghaus & Partner GmbH, haben ein auf dieses Gebäude speziell zugeschnittenes Klimakonzept entwickelt. Es kombiniert innovative Elemente mit Bewährtem aus dem energieeffizienten Bauen. Das Gebäude erhält Anschluss an die städtische Fernwärmeversorgung.

Montagephase der Klima-Wandelemente. Erkennbar die noch nicht verschlossenen Aussparungen für die Anschlussrohre.
Klima-Wandelement vor dem Betonieren. Das Detail, dem höchste Aufmerksamkeit gilt: Der freiliegende Anschluss der Rohrschlangen.
Rohrverlegungsplan für die Hüllflächentemperierung der südlichen Fassade. Grafik: Uponor

Zentrale Funktionselemente der Gebäudeklimatisierung sind ein Eisspeicher im Untergrund des Innenhofes, der 400 m3 Wasser aufnimmt, eine Brunnenanlage, die Grundwasser mit einer Temperatur von etwa 13°C fördert sowie eine Wärmepumpe. In Kombination mit Eisspeicher, Wärmepumpe und Geothermie kann die Anlage kurzfristig auf Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen reagieren und – je nach Bedarf – heizen oder kühlen. Ziel ist, das in den einzelnen Bereichen gewünschte Raumklima konstant zu halten. Insgesamt sind neun verschiedene Klimazonen im Gebäude definiert.

Der sensibelste Bereich ist das „Tresor-ähnliche“ Magazin. Hier werden auf sechs Geschossen die Archivgüter eingelagert. In den Werkstatträumen wird später die Restaurierung beschädigter Archivgüter fortgeführt. Für Papierdokumente sollen 16 bis 22° C Lufttemperatur mit einer Feuchte von 40 bis höchstens 55 % herrschen. Fotomaterial wird in einem großen Kühlraum bei -18° C aufbewahrt. Andere Räume werden auf 21° C temperiert.

Vor allem die Möglichkeit der Qualitätskontrolle vor dem Betonieren sprach dafür, die Außenwände des Magazins mit Syspro-Doppelwänden auszuführen. Die Doppelwandelemente ermöglichen mit dem auf der Baustelle auszubetonierenden Kern zudem ein Minimum an Baufeuchte-Eintrag.

Stichwort: Hüllflächentemperierung: Die – fensterlosen – Hüllwände des Archivs enthalten Rohrschlangen; mit der darin zirkulierenden Flüssigkeit erfolgt die Klimasteuerung. Die Doppelwandelemente werden damit zu Klimawänden. Die 6 cm dicken Innenschalen ergeben eine bündige Wandfläche. Die 8 cm dicken Außenschalen haben Aussparungen, in denen ein Kanal für die senkrecht verlaufenden Anschlussrohre an das Klimasystem geführt wird. Bei der Produktion der Doppelwandelemente kam es darauf an, Durchgängigkeit und Dichtigkeit des eingebauten Rohrsystems beweisbar sicherzustellen.

Vormontieren der Rohrschlangen.
Schaltisch mit eingelegten Rohrschlangen.
Qualitätssicherung per „Videobeweis“.

Der Rohbauunternehmer, die Hardfid GmbH, erteilte SySpro-Mitglied Abi-Beton den Auftrag zur systemkonformen Produktion der Klimawandelemente. Systempartner für die Rohrschlangen war Uponor. Um die Auflagen des Bauherren erfüllen zu können, war für viele Detaillösungen individuelle Entwicklungsarbeit zu leisten. So musste z.B. gewährleistet sein, dass abschnittsweise Druckprüfungen vorgenommen werden können. Auch für die Zugänglichkeit der Rohrsysteme nach dem Betonieren auf der Baustelle mussten konstruktive Feinheiten erdacht werden. Ferner hat Abi-Beton spezielle Blechkästen entwickelt, um die spätere Anbindung der Rohrsysteme an die Steigleitung zu ermöglichen.

Längsschnitt. Das siebengeschossige Magazin, das „Schatzhaus“, nimmt die eigentlichen Archivräume auf. Schnittzeichnung: Waechter + Waechter
EG: Um das Schatzhaus herum gesellen sich im Mantelgebäude Lesesaal, Ausstellungsraum, Vortragsraum, Büros und Werkstätten sowie zwei begrünte Innenhöfe.
Schnittzeichnung: Waechter + Waechter
Bauzustand Anfang Februar 2018. Auch das 5. OG ist montiert.

Produziert wurden die Wandelemente geschossweise nach Baufortschritt im Werk Bedburg. Die ersten Elemente wurden im August ausgeliefert, die letzten im Januar 2018. Insgesamt lieferte Abi-Beton 2.830 m2 Wandelemente. Die Klimawände haben eine Wanddicke von 30 cm. Die Druckprüfungen auf der Baustelle sind erfolgreich verlaufen.

Abi-Beton, erfahren mit Qualitätsmanagement-Systemen nach deutschen, aber auch nach den anspruchsvollen Regelwerken der Benelux-Länder und Großbritanniens sowie mit den spezifischen SySpro-Anforderungen, konnte die aus Köln geforderten Vorgaben mit langjährig geübter Praxis erfüllen. Jedes produzierte Wandelement wurde mit einem Kontrollblatt protokolliert. Zu den abzuprüfenden Punkten zählten beispielsweise die Krümmung der Rohrbögen und die Lage der Bewehrung.

Doch es wurde auch Neuland beschritten. Nach bisheriger Praxis führte die vom Bauherren gewünschte Qualitätsdokumentation zu einer unübersehbaren Foto-Flut. Der hierfür gefundene Ausweg wurde, analog zum Fußball, „Videobeweis“ getauft: Eine Videoaufnahme mit dem Smartphone, mit stets gleicher Bildführung, dokumentiert, von einem Ende des Schaltisches bis zum anderen, dass die Bewehrung wie vorgesehen eingebaut worden ist, die Rohre richtig und ohne Knick liegen und vieles andere mehr. Jeweils für jedes produzierte Wandelement.

Projektbeteiligte (Auswahl)

Bauherr: Stadt Köln, Die Oberbürgermeisterin; Gebäudewirtschaft der Stadt Köln (Projektleitung) für den späteren Nutzer, Historisches Archiv der Stadt Köln und Rheinisches Bildarchiv

Architekt: Entwurf, Ausführungsplanung und künstlerische Oberleitung (LP 1–5):
Waechter + Waechter Architekten BDA, 64283 Darmstadt

erweiterter Rohbau: Harfid GmbH, 45127 Essen

Planung TGA: agn Niederberghaus & Partner GmbH, 49479 Ibbenbüren

Klima-Wandelemente: abi-Beton, 56626 Andernach und 50181 Bedburg
mit Uponor GmbH, 97437 Hassfurt

Quelle und Fotos: SySpro-Gruppe Betonbauteile e. V.
Autorin: Gisela Morgenweck-Marfels

Zementwerk Beckum CSC-zertifiziert

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Für verantwortungsbewussten Herstellungsprozess

Ende Juli wurde dem Holcim Zementwerk Beckum in Nordrhein-Westfalen nach einem aufwändigen Prüfverfahren das Nachhaltigkeitszertifikat in Silber des Concrete Sustainability Council (CSC) übergeben. Dieses Zertifikat ist das für Zementwerke höchste Level dieses Nachhaltigkeits-Labels. Es fördert die Transparenz über den Herstellungsprozess von Zement und dessen Lieferkette sowie deren Auswirkungen auf das soziale und ökologische Umfeld. Das Zertifikat bescheinigt Holcim eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich verantwortungsvoll gemanagte Zementproduktion, die auch die Wertschöpfungskette berücksichtigt. Damit ist Beckum weltweit das erste Zementwerk von LafargeHolcim, das eine CSC-Zertifizierung vorweisen kann.

Holcim wird mit Dortmund und Schwelgern in naher Zukunft bereits zwei weitere Mahl- und Mischwerke in Nordrhein-Westfalen zertifizieren. Damit erfüllen wir auch die gestiegenen Nachhaltigkeitsanforderungen unserer niederländischen Kunden im Bereich Transportbeton und Betonfertigteile.

Zudem sind im Transportbetonbereich gleichfalls CSC-Zertifizierungen in der Vorbereitung. Auch hier bietet das Zertifizierungssystem des Concrete Sustainability Council (CSC) Holcim als einem führenden Hersteller von Transportbeton bei Produkten und Lösungen in Zukunft neue Chancen: Es unterstützt die Transparenz über den Produktionsprozess von Transportbeton und dessen Lieferkette sowie deren Auswirkungen auf das soziale und ökologische Umfeld.

Hintergrund

CSC-Zertifikate sind ein weiterer fundierter Beitrag zum nachhaltigen Bauen: Zielgruppe des CSC-Zertifizierungssystems sind Betonhersteller, Zementhersteller und Hersteller von Gesteinskörnung. Unternehmen, die sich für nachhaltiges Wirtschaften engagieren, sollen durch dieses System honoriert werden. Holcim Deutschland gehört zum weltweit agierenden LafargeHolcim Konzern. Dieser ist zusammen mit anderen führenden Betonherstellern und -verbänden und der Cement Sustainability Initiative Gründungsmitglied des Concrete Sustainablity Councils (CSC).

Der Wert des CSC-Zertifizierungssystems ergibt sich für Kunden, Bauunternehmen, Bauherren, Planer und Investoren insbesondere aus der Anerkennung durch internationale Systeme zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden, aber auch in der maßgeblich erhöhten Transparenz bei Bauvorhaben der öffentlichen Hand (Green Public Procurement). Das CSC-Zertifizierungssystem ist von der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, das mit Abstand führende Nachhaltigkeitszertifikat für Gebäude in Deutschland) und BREEAM (UK) anerkannt. Bei LEED (USA) wird das CSC die Anerkennung ebenfalls beantragen.

Quelle und Foto: Holcim (Deutschland) GmbH

Wandbild aus Sichtbeton

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Zugspitze in Beton gegossen

Das Zugspitzmassiv stilisiert in Beton gegossen: Die Rillenstruktur des massiven Wandbilds gelang mit eigens gefertigten Matrizen.

Einen besonderen Blick auf den bayrischen Alpenraum bietet das Hilton Munich Airport Hotel seinen Konferenzteilnehmern. Ein meterlanges Betonrelief im neuen Foyer des Konferenzbereichs bildet kunstvoll stilisiert das Bergmassiv des Wettersteins ab.

Allein die Montage des schweren, dreiteiligen Werks dauerte drei Tage.

Am Flughafen München wurde die Kapazität des Hilton Munich Airport Hotels durch einen umfassenden Umbau und eine Erweiterung um mehr als das Dreifache erhöht. Wer hier Konferenzen besucht, hat meist keine Zeit für Sightseeing. Architektin Claudia Schmitt-Rider von Gumpp Heigl Schmitt Architekten aus München wollte den Tagungsteilnehmern gleichwohl die Besonderheit des umgebenden Landstrichs nicht vorenthalten und den neuen Räumen einen eigenen und originellen Ausdruck verleihen. Mit blau-weißer Farbgestaltung, Holzböden und sichtbarem Beton führt sie das neue Designkonzept des umgebauten Hotels  bis in den Konferenzbereich weiter und stellt schon im Eingangsbereich  einen Bezug zur bayrischen Landschaft her. Über dem eindrucksvollen Empfangstresen, dessen glatte weiße Oberfläche einer alpinen Gletscherzunge ähnelt, hängt nun ein Naturgemälde der besonderen Art, mit außergewöhnlichem Effekt. Das zweieinhalb auf sechs Meter dimensionierte Betonbild lässt das Wettersteingebirge mit der Zugspitze – ausgehend vom Alpsee im Ostallgäu – im präzise geformten Relief erkennen.

Das typische Landschaftsmotiv, das in seiner überlieferten Version zig Wohnzimmer ziert, erzeugt in seiner stilisierten Ausformung einen unerwarteten Eindruck. Durch unterschiedliche Höhen des Betonreliefs entsteht, je nach Lichteinfall und Blickrichtung, ein immer wieder überraschend anders ausfallendes Bild. Eine Wandskulptur, die gleichermaßen Modernität wie Verbundenheit mit dem Standort ausdrückt. Der Bezug zum Landschaftsraum hat nichts Heimeliges mehr. Das Motiv, das jeder kennt, bewirkt durch den veränderten Blick darauf eine völlig neue Wahrnehmung. Dies kann – bis weit über das Thema hinaus – Einsichten reifen lassen, wie sie oft nicht der Verstand, vielmehr nur die Kunst mit ihrer erstaunlichen Ausdruckskraft zu erzeugen imstande ist.

Kunst aus Beton

Auf Grundlage eines Fotomotivs gelang Architektin Schmitt-Rider in Zusammenarbeit mit dem Betonfertigteilwerk Bachl und dem Matrizenhersteller Reckli die stilisierte Umsetzung in ein massives Wandbild. Mit individuell gefertigten Matrizen, die beim Guss unterschiedlich hohe Reliefstufen erzeugten, waren mehrere Elemente produziert und direkt am späteren Einbauort bemustert worden. Bei Lichteinfall vor Ort konnte über die letztendlich passende Ausformung der Höhen und Tiefen entschieden werden. „Das fünf Tonnen schwere Kunstobjekt fertigten wir wegen der besseren Transportmöglichkeit und Beweglichkeit beim Einbau in drei Teilen“, schildert Wolfgang Paul, Geschäftsbereichsleiter Betonwerke von Bachl, den Entstehungsprozess. Für das Unikat wollte die Architektin die natürliche, zementgraue Anmutung des Betons. „Wir haben die Elemente in Sichtbetonqualität mit Zement CEM 52,5 R aus dem Lieferwerk Burglengenfeld von HeidelbergCement produziert“, so Paul. Bachl produziert an allen Standorten mit den verschiedenen Zementen der HeidelbergCement AG und hat lange Erfahrung mit strukturierten Betonoberflächen und mit Architekturbeton, der viel im Fassadenbereich eingesetzt wird. Im Hotel wurden die schweren Wandelemente von einer Spedition, die auf Kunsttransporte spezialisiert ist, mit einem Spiderkran auf Rollen versetzt. Die drei Betonelemente wurden mit fünf Millimeter breiten Fugen flächenbündig in die umgebende Wand eingelassen, nicht sichtbar auf einer Stahlkonstruktion befestigt. „Bauherr und Architekten waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, erinnert sich der Geschäftsbereichsleiter, für den die Fertigung der künstlerischen Wandskulptur selbstverständlich einen anderen Stellenwert hatte als das Gießen einer Bodenplatte. „Kalkuliert haben wir nach Aufwand“, meint er. Der künstlerische Ausdruck des Bergmassivs in Beton ist dem gestalterischen Vorstellungsvermögen der Architektin zu verdanken. Den faszinierenden Eindruck, den das Werk hinterlässt, kann jeder Einzelne für sich bewahren, ganz traditionell im Kopf oder, gemäß dem Zeitgeist, digital mit dem Smartphone.

Objektsteckbrief

Projekt: Hilton Munich Airport Hotel, Erweiterung Konferenzräume Kunst am Bau, Reliefbild aus Beton, Zugspitzmotiv
Bauherr: FMG Flughafen München GmbH, München
Architekten: gumpp.heigl.schmitt. architekten partnerschaft mbB, München
Bauunternehmen: KARL BACHL Betonwerke GmbH & Co. KG, Röhmbach

Matrize: RECKLI GmbH, Herne
Beton: Sichtbetonrezeptur mit CEM 52,5 R aus dem Zementwerk Burglengenfeld der HeidelbergCement AG, 08er Körnung, hydrophobiert
Maße: 6 m x 2,50 m, Gewicht: 5 t

Quelle: HeidelbergCement in Deutschland
Fotos: HeidelbergCement AG / Steffen Fuchs

Betonkunst im Frankfurter Städel Garten

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„Colormaster F“ – ein 50 Meter langes Kunstobjekt

„Colormaster F“ – so nennt Manuel Franke sein monumentales, 50 Meter langes Kunstobjekt, das dem Garten des Frankfurter Städel Museums eine räumliche Begrenzung verleiht. Der Name lässt bereits erahnen, dass der Farbgebung eine zentrale Bedeutung zukommt: Eine orangene Wellblech-Membran ist in einen Sockel aus strahlend blau eingefärbten, auf Basis von Dyckerhoff Weisszement hergestellten Betonelementen eingelassen. Dyckerhoff WEISS ist für die Herstellung von farbigen Bauteilen besonders gut geeignet. Durch die helle Eigenfarbe des Materials kommt die Pigmentierung zielsicher zur Geltung. Die Realisierung der Arbeit wurde durch Dyckerhoff unterstützt.

Die Skulptur von Manuel Franke verleiht dem Garten des 
Frankfurter Städel Museums eine räumliche Begrenzung.
Der Sockel des Kunstwerks besteht aus strahlend blau pigmentiertem 
Weissbeton.

Halb Skulptur, halb Malerei, setzt „Colormaster F“ der auf drei Seiten von Gebäuden begrenzten Rasenfläche eine gebogene Membran in leuchtenden monochromen Farben entgegen. Als unüberwindliches Hindernis versperrt das Objekt den gewohnten Blick, macht den Rasenhügel aber auch ganz neu erfahrbar. Die Skulptur lädt den Besucher zum Spielen, Erkunden und Verweilen ein und ermöglicht somit eine völlig neue und interaktive Erfahrung des vertrauten Städel Gartens.

Direkt unter dem Garten befindet sich die Städel Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst. Auch zu dieser hat Dyckerhoff eine besondere Beziehung: Die in die Halle hinabführende Treppe wurde mit den weißen Bindemitteln aus dem Hause Dyckerhoff errichtet und der Boden in den Ausstellungsräumen mit Dyckerhoff TERRAPLAN – einem ästhetisch besonders ansprechenden und sehr dauerhaften Betonbodensystem, ebenfalls auf Basis von Dyckerhoff WEISS.

Mit der Wahl des Titels verweist der Künstler auf die besondere Bedeutung, die Farbe in seinem Werk einnimmt – „mit der Farbe wechselt ein Objekt seine Identität“. Der Name „Colormaster“ geht auf die Bezeichnung eines Farbtemperaturmessers zurück, wie er vor der digitalen Zeit in der professionellen Fototechnik zum Messen von Farbstichen eingesetzt wurde. Manuel Franke hat diesen Titel wiederholt für seine Kunstwerke verwendet, wobei das F hier für die Stadt Frankfurt steht.

Der Städel Garten soll ein Ort sein, in dem Menschen auch ohne das Museum von Innen zu besuchen mit Kunst in Berührung kommen. Er wurde bereits in den letzten Jahren sukzessive mit Objekten verschiedener Künstler gefüllt. Ein Objekt, die Stehlinsen von Adolf Luther, wurde von Franke sogar zum Teil in den Aufbau von „Colormaster F“ integriert.

„Colormaster F“ ist nicht auf eine einzige Betrachterperspektive festgelegt. Das Objekt kann nie in seiner Gänze erfasst werden, sondern besteht immer aus zwei unvereinbaren Ansichten, je nachdem, ob man sich auf dem Hügel der Gartenhallen ausruht oder sich dem Museum und dem Kunstwerk von der Dürerstraße/Stadtseite nähert. Von der Gartenseite aus sieht man die Farben blau und rosa, während der von der Stadtseite kommende Besucher mit blau und orange empfangen wird.

Für die Skulptur wurden insgesamt 11,2 t Dyckerhoff WEISS verwendet. Die blauen Farbpigmente lieferte die Fa. Scholz Farben aus Partenstein. Die Betonelemente stellte die Betonmanufaktur Kleemann aus Rodgau her.

Quelle: Dyckerhoff GmbH
Fotos: VG Bild-Kunst, Bonn 2017

Zementverbrauch 2017 gestiegen

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Deutlicher Anstieg um 4,8 %

In Deutschland wurden 2017 rund 28,8 Millionen Tonnen Zement verbraucht. Im Vergleich zum Vorjahr ist die eingesetzte Menge damit um ca. 4,8 % gestiegen. Für das Jahr 2018 erwartet der Verein Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ) eine deutlich schwächere Entwicklung.

„Seit 2015 befindet sich der deutsche Zementmarkt in einem Aufwärtstrend, der von den positiven Entwicklungen im Hoch- und Tiefbau getragen wird“, erklärt VDZ-Präsident Christian Knell den   gestiegenen Zementverbrauch in Deutschland. 2017 wurden über 1,3 Millionen Tonnen mehr Zement eingesetzt als im Jahr zuvor. „In erster Linie ist der Zuwachs auf höhere Neubauinvestitionen zurückzuführen. Gleichwohl spielten auch Sondereffekte wie beispielsweise positive Witterungseinflüsse eine nicht unerhebliche Rolle“, so Knell.

Nach den nun vorliegenden Zahlen wurde die inländische Zementnachfrage im vergangenen Jahr fast ausschließlich durch in Deutschland ansässige Hersteller gedeckt. Nur 1,6 Millionen Tonnen bzw. 5,4 % des nachgefragten Zements wurden 2017 importiert. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dieser Wert leicht angestiegen. Gleiches gilt für die Zementexporte, die um 1,6 % zugenommen haben und laut Statistischem Bundesamt bei ca. 6,2 Millionen Tonnen lagen.

Mit Blick auf das laufende Jahr sieht sich die Branche in einem stabilen Umfeld. „Wir erkennen in vereinzelten Baubereichen auch weiterhin Wachstumspotenziale. Allerdings wird es zunehmend schwerer, diese zu realisieren, weil wir bei den Kapazitätsauslastungen in der Bauwirtschaft an Grenzen stoßen“, so Knell weiter.

Der Zementverbrauch in Deutschland setzt sich aus dem inländischen Zementversand der deutschen Zementhersteller und dem Zementimport zusammen. Für die Angaben zum Im- und Export von Zement greift der VDZ auf die Außenhandelsdaten des Statistischen Bundesamts zurück. Dem Verein Deutscher Zementwerke e.V. gehören 18 deutsche Zementhersteller mit insgesamt 46 Zementwerken an. Die gesamte Branche erwirtschaftet in Deutschland mit rund 8.000 Beschäftigten einen Umsatz von etwa 2,7 Milliarden Euro jährlich.

Offenporiger Beton im Straßenbau

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Pervacrete schluckt Lärm und Wasser

Pervacrete kann im Verkehrswegebau als Trag- und/oder Deckschicht für sehr heterogene Anwendungsbereiche eingesetzt werden und reduziert die Gefahr von Aquaplaning und Sprühnebel.

Mehr Sicherheit und weniger Lärm auf der Fahrbahn: Im Hinblick auf das immer größer werdende Verkehrsaufkommen und die immer häufiger vorkommenden Extremwetterlagen wie z.B. Starkregen hat HeidelbergCement eine Infrastrukturlösung parat: den offenporigen Beton Pervacrete.

Bei Pervacrete besteht die Gesteinskörnung aus Körnern einer Korngruppe, die durch ein Zementleimgemisch an den Kontaktstellen miteinander verkleben.
Rund 15-20 Prozent des Materials besteht aus Poren, wodurch auch das Reifen-Fahrbahn-Geräusch und die Schallabstrahlung reduziert werden.

Pervacrete ist ein sogenannter Einkornbeton, der im Verkehrswegebau als Trag- und/oder Deckschicht für sehr heterogene Anwendungsbereiche eingesetzt werden kann. Bei diesem Einkornsystem besteht die Gesteinskörnung – im Unterschied zu herkömmlichen Betonrezepturen mit verschiedenen, möglichst dicht gepackten und optimal zusammengesetzten Korngruppen – aus Körnern einer Korngruppe. Diese sind nur durch ein Zementleimgemisch an den Kontaktstellen miteinander verklebt. Die entstandenen Hohlräume werden dabei vom Zementleim oder Feinmörtel nicht aufgefüllt – eine gewünschte und vorteilhafte Eigenschaft des offenporigen Betons. Rund 15 bis 20 Prozent des Materials bestehen aus Poren, sodass anfallendes Wasser auf Verkehrsflächen problemlos versickern kann. Die Gefahr von Aquaplaning und Sprühnebel wird deutlich reduziert.

Der offenporige Beton reduziert außerdem sehr effizient das Reifen-Fahrbahn-Geräusch von rollenden Rädern und die Schallabstrahlung – bei allen Geschwindigkeiten und unabhängig vom Reifentyp. Das Geräuschminderungspotenzial offenporiger Fahrbahnbetone kann bis zu fünf Dezibel betragen, was einer Halbierung des Lärms entspricht – dies gilt insbesondere auch bei Gleisbetten für Hochgeschwindigkeitsstrecken im Schienenverkehr.

Pervacrete von Heidelberger Beton ist somit eine konstruktive Lösung für den Straßenbau, wenn es um Lärmminderung und Versickerungsfähigkeit geht.

Quelle: HeidelbergCement in Deutschland
Fotos: Heidelberger Beton GmbH / Michi Voit

Platzgestaltung mit TERRAPLAN

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Beim Merck Innovationszentrum Darmstadt

Der TERRAPLAN Boden legt sich wie ein Teppich über das geschwungene 
Profil des Platzes. (Foto: HGEsch, Hennef)

Der Platz vor dem Merck Innovationszentrum soll ein öffentliches Forum als zentrale Adresse des globalen Unternehmens sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, gestaltete Merck ihn entsprechend aufwändig – mit aus dem Boden herausragenden geschwungenen Pflanzinseln und einem strahlend hellen Belag aus Dyckerhoff TERRAPLAN. Dieses auf Basis von Dyckerhoff WEISS hergestellte Betonbodensystem wird im Fahrmischer auf die Baustelle transportiert und nach dem Erhärten vor Ort geschliffen und veredelt. Wie eine Decke legt sich der Belag über das geschwungene Profil des Platzes, er reflektiert im Sommer die Strahlung und heizt sich nicht auf. Eingebaut wurde der auch in Innenbereichen anwendbare Bodenbelag vom R. Bayer Betonsteinwerk aus Blaubeuren. Aufgrund des geschwungenen Bodenprofils kommt der Bewehrung eine zentrale Bedeutung zu. Die oberste Lage der Bewehrung war zur Vermeidung von Korrosion verzinkt. Die Fugenausbildung wurde insbesondere im Hinblick auf die Entwässerung festgelegt.

Das Innovationszentrum soll zu einem Motor für die zukünftige Entwicklung 
von Merck werden. (Foto: HGEsch, Hennef)

Der Beton

Bei einer Aufbauhöhe von 25 cm wurden auf dem 3.000 m2 großen Areal 796 cbm Weißbeton der Festigkeitsklasse C 30/37 verbaut. Die Konsistenz war F3. Da es sich um einen Bodenbelag im Außenbereich handelt, waren die Expositionsklassen XC4, XD3, XF4, XA3 festgelegt. Basis für die Herstellung des Weissbetons war Dyckerhoff WEISS CEM I 42,5 R. Die Belieferung der Baustelle erfolgte vom Werk Delkenheim der Dyckerhoff Beton GmbH aus. Beratend war die Firma Fröschl aus Innsbruck tätig.

Die durch die Verwendung des weißen Zements aus Wiesbaden ohnehin helle Optik wurde durch die Gesteinskörnung Cramberger Quarzkies mit Größtkorn 16 mm noch strahlender. Aus biochemischer Sicht bedeutsam ist die Beimischung des weißen Pigments Titandioxid. Dieses trägt zur Selbstreinigung der Betonoberfläche bei und führt zum Abbau von organischen Verunreinigungen wie Algen und Moosen. Außerdem wurde dem Beton schwarzes Pigment als Flüssigfarbe von Scholz beigemischt. Abgerundet wurde die Rezeptur durch Makro Kunststofffasern der Marke Strux 90/40 (Hersteller: Grace Bauprodukte GmbH). In Darmstadt erfolgte keine Trennung in Tragschicht und Deckschicht, wie bei der Verlegung von TERRAPLAN in Innenbereichen häufig üblich. Der Beton wurde einschichtig eingebaut.

Oberflächenbearbeitung und -behandlung


Aufgrund der runden Böschungen der Pflanzbeete war die Oberflächenbearbeitung aufwändig und musste zum Teil per Hand erfolgen. Die begangenen Flächen wurden maschinell gefräst. Die Rundungen an den Pflanzbeeten wurden in vier Arbeitsschritten geschliffen (60er Schliff), gespachtelt und anschließend feingeschliffen. Für die Gestaltung der Oberflächen der Pflanzbeete waren sogar fünf Arbeitsschritte notwendig: Sie wurden geschliffen, gespachtelt und feingeschliffen (220er Schliff). Um Anhaftungen von Schmutz durch Reifen- oder Schuhabrieb zu erschweren und das Reinigen zu erleichtern, wurde ein Oberflächenschutzsystem von Scheidel (HydroGraff FL - OS-A AGS Flüssig) aufgebracht.

Der Pharmakonzern Merck baut den Standort Darmstadt derzeit zu einer globalen, weltoffenen Konzernzentrale um. Das Herzstück der Maßnahmen ist das neue Innovationszentrum, das zum Motor für die zukünftige Entwicklung von Merck werden soll. Bestandteil des architektonischen Konzeptes von Henn Architekten aus Berlin war die Schaffung des neuen Emanuel-Merck-Platzes, der mit organisch geformten, unterschiedlich hohen Pflanzinseln und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einlädt. Das Unternehmen versteht seine neue Mitte als einen öffentlichen Raum.


FDB-Förderpreise 2018

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Vier Preisverleihungen an drei Hochschulen

Die Gewinner-Gruppe 3: Clara Walsemann (7. v.l.), Tim Lange (5. v.r.), Hendrik Rispeter (3. v.r.), Dennis Gerlic (2. v.r.). (Foto: HS Bochum)

In der FDB-Satzung ist verankert, dass die Lehre im Besonderen gefördert werden soll. Was liegt also näher, als mit einem Förderpreis für Studierende deren Denkvermögen und Kreativität im Planen mit konstruktiven Betonfertigteilen zu belohnen. Die Hochschulen in Bochum, Frankfurt und Darmstadt stehen mit der FDB bereits in engem fachlichen Austausch und weitere Professoren und Lehrkräfte von Hochschulen sind eingeladen, auf die FDB zuzukommen und die vielfältigen Möglichkeiten für die Ausschreibung ihres Förderpreises mit ihr abzustimmen.

Reinhard Metz, der Preisträger des FDB-Sonderpreises für Studierende im WS 2017/18 an der FRA-AUS zur Urkunden- und Scheckübergabe umrahmt von Prof. Dominik Wirtgen (links) und FDB-Geschäftsführerin, Dipl.-Ing. Dipl. Wirt.-Ing. Elisabeth Hierlein. Hinter Frau Hierlein ist die Arbeit von Reinhard Metz ausgestellt, Professor Wirtgen hält ein Modell davon in seinen Händen. (Foto: FRA-UAS, FB 1)
Lukas Bujotzek nimmt seine Urkunde von FDB-Geschäftsführerin Elisabeth Hierlein entgegen. Der Hausherr, Prof. Dr.-Ing. Alexander Graubner, ist sichtlich erfreut.
(Foto: Dr.-Ing. Moien Rezvani, TU Darmstadt)
Professor Dominik Wirtgen (rechts) moderierte die Preisverleihung. Er ist an der FRA-AUS seit 2009 Lehrbeauftragter und seit 2016 Vertretungsprofessor im Fach Konstruieren mit Schwerpunkt Betonfertigteilkonstruktionen. Er hat der FDB die Auslobung des Förderpreises für die beste Auseinandersetzung mit Betonfertigteilen angetragen. Preisträgerin Bianca Bartl (links) war zunächst recht überrascht … und dann ganz stolz auf ihre Auszeichnung!
(Foto: FRA-UAS, FB 1)

Seit der ersten Preisverleihung im Winter 2016 an der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) nehmen mittlerweile drei Hochschulen (Bochum, Darmstadt, Frankfurt) das Angebot der FDB wahr, sich um die Förderpreise zu bewerben.

An der Hochschule Bochum arbeiten die Studierenden im Masterstudiengang Bauingenieurwesen in Gruppen die Projektarbeit im Modul Betonfertigteilbau aus. Am 24.01.2018 wurde die beste Projektarbeit prämiert. Gewonnen hatte die Gruppe 3, dies sind namentlich: Tim Lange, Clara Walsemann, Dennis Gerlic und Hendrik Rispeter. Die vier teilen sich den FDB-Förderpreis in Höhe von EUR 500,00 – und natürlich Ruhm und Ehre.

Lehrstuhlinhaber Professor Albert konstatiert: "Die Beteiligung in diesem Jahr mit 14 Studierenden ist erwähnenswert. Die Jury hatte die Qual der Wahl: Alle Arbeiten waren wirklich preisverdächtig und schlichtweg toll – aber die der Gruppe 3 stach dennoch heraus.“ Diese Punkte der Gruppe 3 haben den kleinen Unterschied ausgemacht: Sie legte der Jury die vollständige statische und konstruktive Ausarbeitung von gezielten Punkten (Binderbemessung bis zum Elementplan) und Entwicklung des dazugehörigen Details in ausführungsreifer Tiefe vor. Hinzu kam noch die Betrachtung der wirtschaftlichen Randbedingungen sowie der Ablauf der Baustelle. Auch die Kalkulation in Gänze für die Hallenkonstruktion wurde abgeliefert.

Im Februar wurde an der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) der FDB-Sonderpreis für Studierende verliehen. Reinhard Metz wurde am 23.02.2018 zur Open House-Veranstaltung mit dem FDB-Sonderpreis bedacht. Die Jury befand, dass Reinhard Metz durch seine differenzierte Ausarbeitung in Hinsicht auf die Entwicklung der Produktion seiner Fertigbauteile und deren späteren Einsatz überzeugte.

Im Rahmen des Sommerfestes des Fördervereins „Freunde des Instituts für Massivbau an der TU Darmstadt e.V.“ am 21.06.2018 wurde die beste Abschlussarbeit des laufenden Semesters prämiert. Preisträger ist Lukas Bujotzek, der wie alle Studierenden der Lehrveranstaltung „Fertigteilkonstruktionen“ an den „Darmstädter Betonfertigteiltagen 2018“ teilgenommen hatte. Die Lehrinhalte dieses viertägigen FDB-Weiterbildungsseminars flossen in die Abschlussprüfung ein. Hierin wurde der technisch versierte und kreative Umgang mit Betonfertigteillösungen bewertet. Die FDB dankt an dieser Stelle ihrem Kooperationspartner InformationsZentrumBeton und dem Hausherrn, Prof. Dr.-Ing. Alexander Graubner.

Am 20.07.2018 wurde der FDB-Förderpreis an Bianca Bartl an der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS) für ihre Bachelorarbeit im Fachgebiet Baukonstruktion verliehen. Ihre Arbeit überzeugte die Jury durch einen sehr professionellen Umgang mit der Konstruktion einer Betonfertigteilfassade bis ins kleinste und letzte Detail.

Die seit 2016 ausgezeichneten Arbeiten können auf der FDB-Homepage unter www.fdb-fertigteilbau.de >> fdb-angebote >> fdb-foerderpreise-fuer-studierende begutachtet werden.

Die FDB will mit ihrem Förderpreis dazu beitragen, dass sich Studierende (ob zukünftige Architekten oder Ingenieure, beide Disziplinen werden durch die Förderpreise angesprochen) bereits während ihrer Ausbildung mit dem Planen und Konstruieren mit Betonfertigteilen auseinandersetzen und sie für ihr späteres Berufsleben für diese moderne Bauweise begeistern. Die FDB hofft für die Zukunft, dass weitere Hochschulen sich um den mit EUR 500,00 dotierten Förderpreis bewerben werden. Viele studentische Abschluss- oder Projektarbeiten sind für die Zuwendung der FDB im Rahmen ihres Förderpreises denkbar.

Erste energetisch unabhängige Seilbahn

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Betrieb mit Solar- und Bremsenergie

Von der mit Dyckerhoff WEISS errichteten Bergstation 
bietet sich ein grandioser Blick ins Rheintal. (Foto: Marty Sennwald AG)

Die neue Staubernbahn ist die erste Bergbahn der Welt, die energetisch unabhängig nur mit Solarstrom und Bremsenergie betrieben wird. Die Seilbahn verbindet das Berggasthaus Staubern an der Staubernkanzel (Höhe 1861 m ü. M.) mit dem Dorf Frümsen im St. Galler Rheintal (Höhe 500 m ü. M.). Der Solarstrom wird auf dem Dach des Bergrestaurants produziert. Ein Kupferdraht im Tragseil transportiert ihn ins Tal, wo er in einer Batterie für Tage ohne Sonnenschein gespeichert wird.

Die Staubernbahn ist die erste Bergbahn der Welt, die nur 
mit Solarenergie und Bremsenergie betrieben wird. (Foto: Dyckerhoff)
Einfallsreiche Architektur: Auf den hellen Wänden aus Weisszement 
kommt das einer Walnuss nachempfundene Dach gut zur Geltung. (Foto: Dyckerhoff)

Auch die Bremsenergie, die beim Abwärtsfahren entsteht, wird wiederverwendet. Zudem können an der Talstation Elektroautos geladen werden. Weitere Besonderheit: Das Dach der Talstation ist originell in Form einer Walnuss gestaltet – eine Anspielung auf den Charakter von Frümsen als Nussdorf.

Sowohl die Tal- als auch die Bergstation der im Nordosten der Schweiz gelegenen Seilbahn wurden optisch aufwändig mit Ortbeton auf Basis von Dyckerhoff WEISS gestaltet. Der Bauherr hatte sich nach Herstellung mehrerer Musterwände für diesen Zement anstelle des zunächst vorgesehenen Grauzements für Wände, Decken und Böden der Tal- und Bergstation entschieden. Grund war die mit Weisszement realisierbare hochwertige, helle und freundliche Optik. Insgesamt wurden für die Berg- und Talstation 200 t Dyckerhoff WEISS DECOR (CEM I 42,5 R) verwendet. In einer eigens für das Projekt angeschafften mobilen Mischanlage stellte das bauausführende Unternehmen Marty Sennwald AG daraus ca. 500 m3 weißen Sichtbeton her. Als Zuschlagstoffe kamen weißer Quarzsand aus Cramberg in einer Körnung von max. 2 mm sowie Kies aus der Region in einer Körnung von 4 bis 16 mm zum Einsatz. Für die Errichtung der Bergstation wurde ein Korngemisch 0 bis 16 mm aus Sand und Kies im Tal vorgemischt und in Bigbags abgefüllt, die dann gemeinsam mit Bigbags voller Weisszement mit der Materialseilbahn in die Höhe transportiert wurden. Die Gebäude an der Berg- und Talstation wurden vom Atelier Drü aus Flums entworfen.

Die Baukosten für die neue Staubernbahn betrugen rund fünf Millionen Franken. Das Projekt wurde privat von der Familie Lüchinger, die seit mehreren Generationen das Berggasthaus Staubern führt, finanziert. Die Kosten sind nach Auskunft von Daniel Lüchinger etwa zehn Prozent höher als man beim Bau einer konventionellen Bahn hätte veranschlagen müssen. Lüchinger ist begeisterter Anhänger der Elektromobilität und wurde von seinem Elektroauto zur neuen Seilbahntechnologie inspiriert. Nach längerer Suche fand er Ingenieure und Unternehmen aus der Region, die eine einem Elektrofahrzeug ähnliche Technologie für die Bergbahn entwickelten. In den Tragseilen der beiden Gondeln befinden sich zudem Leitungen, die das Berggasthaus mit Strom versorgen. Die neue Seilbahn kann pro Stunde bis zu 75 Personen transportieren. Sie hat damit mehr als die doppelte Leistung der alten Staubernbahn, die aus dem Jahr 1979 stammte und abgerissen wurde.

Neubau der Filterfabrik für B.Braun

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Stuttgarter Architekturbüro realisiert "Fabrik 4.0"

(Foto: Till Schuster)

Im sächsischen Wilsdruff hat das Stuttgarter Architekturbüro Neugebauer + Roesch für die B. Braun Melsungen AG die nach eigenen Angaben „modernste Fabrik 4.0 Europas“ realisiert. Der weltweit tätige Konzern wird in den Reinräumen der neuen Hightech-Anlage Blutwäschefilter für Dialyse-Geräte produzieren. Am 4. September 2018 wird die Filterfabrik im Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten und des Bundesgesundheitsministers eingeweiht.

(Foto: Till Schuster)
(Foto: Till Schuster)
Neugebauer + Roesch Architekten wurde 1990 von Sonja Neugebauer und Robert Rösch in Stuttgart gegründet. Schwerpunktthemen des weltweit tätigen Planungsbüros sind die Bereiche Wohnen und Industriebau. Viele Projekte wurden durch erfolgreiche Wettbewerbsbeiträge akquiriert. Für namhafte Unternehmen, darunter einige Weltmarktführer und "Hidden Champions" wie die Firmen EMAG, B.Braun oder GETRAG sind Neugebauer + Roesch Architekten seit vielen Jahren als verlässliche Partner aktiv. (Foto: Neugebauer + Roesch Architekten)

Der Neubau liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A4 westlich von Dresden. Kern des Projekts ist die 143 mal 62 Meter große Produktionshalle, in der unter Reinraumbedingungen die Dialysatoren zusammengebaut werden. Büro- und Gemeinschaftsflächen, Bereiche für die Logistik sowie das rückwärtige, leicht versetzt angeordnete Kesselhaus vervollständigen das Industrieensemble. Auf einer Bruttogeschossfläche von 15.000 m² entstanden hier insgesamt 140 neue Arbeitsplätze.

Mit ihrem Entwurf gewannen Neugebauer+ Roesch 2015 den von B.Braun ausgelobten Architekturwettbewerb. Die Jury lobte u. a. die "angemessene Balance zwischen repräsentativem Auftritt und Funktionalität", die das Planungsbüro gefunden hatte.

Klare Architektursprache aus Beton, Metall und Glas

Sichtbeton, Metall und Glas charakterisieren den Fabrikneubau. Die klare, unaufgeregte Architektur der Stuttgarter Architekten zieht sich durch alle Bereiche des Neubaus. Mit einer großflächigen, transparenten Glasfassade öffnet sich das Fabrikgebäude zum Vorplatz, über den sich Mitarbeiter und Besucher dem Gebäude nähern. Durch die zum Vorplatz hin zurückgesetzte Fassade entsteht im Eingangsbereich eine einladende, geschützte Fläche. Filigrane Stützen unterstreichen die wirkungsvoll reduzierte Architektursprache des Industriebaus. Die transparente Glasfassade ermöglicht Einblicke in das Foyer, die Cafeteria und die Galerie-Ebene mit den dahinter liegenden Büroflächen.

Auf eine hochwertige Gestaltung der Arbeitsumgebung für alle Beschäftigten legt Robert Rösch großen Wert: "Die Unterscheidung zwischen den Arbeitsplätzen an einem Schreibtisch im Büro und den Tätigkeiten in einer Montage- und Produktionshalle löst sich auf. Das eine ist Teil des anderen, und muss deshalb gleichwertig gestaltet werden." so der Architekt. In ihren Pausen können die Büromitarbeiter eine begrünte Dachterrasse nutzen. Aber auch für die im Halleninneren gelegenen, hermetisch abgetrennten Reinräume haben die Planer einen Bezug zur Aussenwelt vorgesehen: Über zwei Lichthöfe gelangt nicht nur Tageslicht in die Hightech-Arbeitsräume. Die dort platzierten Schiefersteinfindlinge sind ein wohltuender Kontrast zu den sterilen Arbeitsräumen und bieten den Augen der Mitarbeiter im Spezialanzug kleine "Auszeiten" während der Produktion der Dialyse-Filter.

Hohe Architekturqualität aus Tradition

Qualitätvolle Industriearchitektur spielt für das Unternehmen B.Braun traditionell eine wichtige Rolle. Schon beim Neubau des Firmensitzes in Melsungen (1992) wurde der renommierte Architekt Sir James Stirling engagiert. Professor Ludwig Georg Braun – Mitglied der Gründerfamilie, jetzt Aufsichtsrat – wird den Neubau der Filterfabrik in Wilsdruff am 4.9.2018 im Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn einweihen.

Besonders Sichtbeton hat bei den hochwertigen Industriebauten von B.Braun einen hohen Stellenwert. In der neuen Filterfabrik wird dies unter anderem an den großflächigen, mit Trägerschalungen realisierten Sichtbetonoberflächen im Foyer deutlich. "Diese Wände mit ihren lebendigen Grautönen prägen das Erscheinungsbild beim Betreten des Hauses." sagt Architekt Robert Rösch. Die großen Sichtbetonwände – wie der ganze Bau im Achsraster von 2,4 Metern hergestellt – korrespondieren sehr gut mit den den großformatigen Glaselementen und dem ebenfalls flächig hergestellten Terrazzo-Fußboden.

Hybridbau aus Ortbeton, Betonfertigteilen und Stahlskelett

Insgesamt kann das Gebäude als Hybridbau aus Ortbeton, Betonfertigteilen und Stahlskelett bezeichnet werden. Statisch interessant ist das aussteifende "Rückgrat" der Anlage, in dem sich der Besuchergang und die zentrale Infrastruktur befinden: Es ist als Ortbetonkonstruktion ausgeführt und hochbewehrt, um die Horizontalkräfte aus den großen Dach- und Fassadenflächen aufzunehmen. Große Betonfertigteile – ebenfalls im strengen 2,4-Meter-Raster – prägen die Fassaden der technischen Nebengebäude. Hier sind u. a. die Sprinklerzentrale sowie komplexe Produktionstechnologien untergebracht.

Schloss Wittenberg mit Leichtbeton-Aufbau

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Neues Predigerseminar

Die unbehandelten Sichtbetonflächen unterstreichen den puristischen Charakter des Predigerseminars.

Sieben Quader aus Liapor-Leichtbeton beherbergen das neue Predigerseminar auf dem Dach des Wittenberger Schlosses. Bruno Fioretti Marquez Architekten führten damit den monolithischen Geist des Hauses weiter, konnten so aber auch alle bauphysikalischen Vorgaben wie die eingeschränkte Tragfähigkeit des Schlossdachs erfüllen – bei besonders einfacher Bauausführung.

Insgesamt sieben Quader aus Liapor-Leichtbeton wurden auf das Dach des Wittenberger Schlosses gesetzt.

2018 wurde der 500. Jahrestag des Reformationsanschlags an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg gefeiert. Das Jubiläum bildete auch den Anlass für eine Neuordnung der Wittenberger Reformationsgedenkstätten rund um die heutige UNESCO-Welterbestätte Schlosskirche Wittenberg. Dazu zählte insbesondere die Neugestaltung des Wittenberger Schlosses, die auch eine Erweiterung in Form des neuen Evangelischen Predigerseminars umfasste. Beauftragt wurde damit das Berliner Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez, das alle baulichen Tätigkeiten ganz bewusst in die bestehende Historie einpasste: „Es ist eine Fortschreibung im Sinne eines Palimpsests, also eines Pergaments, das immer wieder aufs Neue beschrieben wurde und dabei auch noch die alten Spuren zeigt“, so der federführende Architekt Prof. José Gutierrez Marquez. „Auch das Schloss ist ein solches Dokument, das immer wieder umgeschrieben wurde, vom Schloss über die Kaserne zum Museum und zur Jugendherberge. Die aktuelle Fortschreibung für das Predigerseminar stellt eine weitere, neue Textur auf den älteren Schichten dar.“

Leicht, dämmend und einfach auszuführen

Nach diesem Ansatz entstanden auf dem Dach des Schlosses insgesamt sieben Quader aus Liapor-Leichtbeton, die die Lehr-, Gemeinschafts- und Arbeitsräume des Predigerseminars beinhalten. „Der Liapor-Leichtbeton ist dank des geringen Gewichts mit den statischen Gegebenheiten bestens vereinbar“, betont Prof. José Gutierrez Marquez. Dazu zählt vor allem die begrenzte Tragfähigkeit des unterlagernden Gewölbes, das einen Aufbau etwa in Ziegelbauweise nicht zugelassen hätte. Die Lasten der Leichtbetonbauten, deren Fundamente auf die Kappenzwickel des Gewölbes gesetzt wurden, werden dagegen sicher ins Mauerwerk abgeleitet. „Gleichzeitig passt der Liapor-Leichtbeton am besten zum monolithisch gebauten Haus und der Weiterbau folgt damit dessen Geist“, so Prof. José Gutierrez Marquez. „Die massive, gegossene Einschaligkeit fügt sich auch in die vorhandenen, kräftigen Dimensionen des Hauses ein.“ Darüber hinaus sorgen die Dämmbetonwände auch für eine ausreichende Wärmedämmung. Nicht zuletzt überzeugte der Baustoff auch unter ganz praktischen Gesichtspunkten: „Das einschalige Bauen mit Liapor-Leichtbeton ist von der Bauleitung und vom technischen Aufwand her besonders einfach, da hier keine technischen Schnittstellenprobleme wie oft beim zweischaligen Bauen auftreten, und die gesamte Errichtung mit nur einem einzigen Unternehmen und damit einem einzigen Ansprechpartner ausführbar ist“, so Prof. José Gutierrez Marquez.

Sichtbeton mit besonderer Oberflächenstruktur

Sämtliche Gebäudehüllen der sieben Quader wurden mit  rund 650 Kubikmeter eines LC 12/13 D1.2 mit Liapor-Körnung F3,5 und Leichtsand errichtet. Die Stärke der Außenwände liegt zwischen 24 und 76 Zentimetern, die der Innenwände zwischen 20 und 30 Zentimetern. Auch die Unterdecken bestehen aus Liapor-Leichtbeton mit 20  bzw. 24 Zentimetern Mächtigkeit. Die Rezeptur wurde in enger Abstimmung mit der Beton & Recycling GmbH in Bad Düben erstellt, die den Beton auch lieferte. Die Bauausführung übernahm die Bau- und Haustechnik GmbH in Bad Düben. Sämtliche Leichtbetonwände wurden bis Anfang 2017 erstellt. Die Verwendung einer besonders kleinformatigen, gebürsteten Brettschalung verleiht dabei dem Beton einen besonderen Charakter: „Die Struktur der Oberflächen verziert die Quader und erleichtert deren Massivität“, so Prof. José Gutierrez Marquez. Alle Sichtbetonflächen wurden deshalb auch nicht nachträglich kosmetisch behandelt, sondern erscheinen so, wie sie nach dem Ausschalen zutage traten. Gleichzeitig unterstreicht die schlichte Sichtbetonoptik der Wände den puristischen, unverfälschten Charakter des Predigerseminars. Pünktlich zum 31. Oktober 2017 konnte das neu gestaltete Schloss wieder genutzt werden. Es demonstriert seitdem eindrucksvoll, wie historische Bausubstanz Teil des gesellschaftlichen Wandels werden kann, und ist damit die gelungene Antwort auf die Anforderung an Architektur im Wandel der Epochen.

Quelle: Liapor GmbH & Co. KG
Fotos: Stefan Müller

Betonlautsprecher aus Bremen

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Vitru Akustik für Klangästheten

Unter Kennern hat es sich rumgesprochen: Beton ist DAS Material für HighEnd-Design-Lautsprecher. Auch die Bremer Lautsprecher-Manufaktur Vitru Akustik setzt auf Beton. Konsequent audiophile Betonlautsprecher, deren bestechend natürlich, klar und losgelöster Klang sich auch im Design widergespiegelt, sind das Ergebnis einer dreijährigen Entwicklungsarbeit.

Entgegen dem Trend zu immer kleineren, versteckten Lautsprechern gibt Benjamin Heck, Gründer von Vitru Akustik, dem musikalischen Möbel viel Raum und fügt es harmonisch in moderne Wohnlandschaften ein, durch „eine klare, puristische Formensprache, die Kante zeigt und dabei doch eine angenehme und natürliche Erscheinung ist“. Dem weißen, monolithischen Betongehäuse sieht man seine massive Schwere nicht an, scheinbar mühelos getragen von Seitenwänden aus der vollen Holzbohle. Mit farbigen Pigmenten und einer großen Auswahl an Hölzern entstehen in wochenlanger Handarbeit einmalige Manufaktur-Unikate, passend zum Interieur der Musikliebhaber.

Um deren höchsten Ansprüchen zu genügen, greift Vitru Akustik bei Schallwandlern und elektrischen Bauteilen nur zu Spitzenkomponenten. Damit diese ihr volles klangliches Potenzial auch ausspielen können, bedarf es dann der akustisch stillgelegten Gehäuse. Dank der großen Dichte, hohen Steifigkeit und inneren Dämpfung des hochfesten Betons sind die Lautsprechergehäuse praktisch resonanzfrei, und nur die Membrane strahlen den gewünschten Schall ab. „Die Betongehäuse sind das unerschütterliche Fundament für ein großartiges, realistisches Musikerlebnis“, so Heck.

Nach dem Namen Vitru Akustik gefragt, reist Benjamin Heck weit in der Geschichte zurück. „Der römische Architekt und Universalgelehrte Vitruvius brachte nicht nur den Betonbau voran, er optimierte mit seinem Wissen über die Ausbreitung des Schalls auch die Akustik in Amphitheatern“. Eine Faszination für Klang und Material, die auch den Ingenieur ergriffen hat.

Quelle und Fotos: Vitru Akustik

Weiterbildung zum Betonfertigteilmonteur

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Qualifizierung jetzt möglich

Was tun, wenn es auf der Baustelle an fähigen Monteuren mangelt? – Kurzfristig darauf reagieren und eine Lösung anbieten:  Die FDB hat mit Fachleuten aus der Betonfertigteilbranche und der fachspezifischen Bildungseinrichtung AWZ Bau den Weiterbildungslehrgang „Betonfertigteilmonteur“ zur Qualifikation von Mitarbeitern aus Betonfertigteilwerken konzipiert. Ab November 2018 und zu weiteren Terminen im Frühjahr 2019 wird erstmalig der neue Lehrgang „Betonfertigteilmonteur“ mit vier Modulen am Aus- und Weiterbildungszentrum Bau (AWZ Bau) in Kreuztal-Fellinghausen stattfinden. Zu diesem Weiterbildungslehrgang steht der Praxisbezug im Vordergrund.

Das Netzwerk der FDB kann erneut seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen: Referenten aus FDB-Mitgliedsunternehmen werden gemeinsam mit Lehrenden des bewährten Kooperationspartners AWZ Bau interessierte Mitarbeiter aus der Branche schulen und mit umfangreichen Fachwissen auf die neuen Aufgaben als Betonfertigteilmonteur vorbereiten. Die Teilnehmer können an allen vier Modulen (ca. 40 Stunden je Modul = 1 Woche) für eine umfassende Weiterbildung teilnehmen, oder ein passendes Modul für ihre spezifischen Belange auswählen:

Modul 1 (26.-30.11.2018) befasst sich mit der Baustelle der Zukunft: Gefahrenanalyse und andere Herausforderungen werden beleuchtet.

Modul 2 (03.-07.12.2018) erläutert exemplarisch einen kompletten Projektzyklus: vom Angebot bis zur Vermessung über die Pläne bis hin zur Umsetzung.

Modul 3 (18.02.-22.02.2019) erklärt die Montage von Betonfertigteilen von der Theorie zur Praxis.

Modul 4 (25.02.-01.03.2019) präsentiert Baustoffe, Bauteile und praktische Verbindungstechniken im Zusammenhang mit der Montage.

Detaillierte Informationen zum Stundenplan finden sich auf: www.awz-bau.de/weiterbildung/

In jedem Modul ist eine Werksführung inbegriffen. Direkt von der Schulbank in die Praxis, so verfestigt sich das Gelernte am besten.

Lernstandserhebungen finden nach jedem Modul statt. Für jedes einzelne Modul wird ein Teilnahmezertifikat ausgehändigt.

Die Kosten belaufen sich auf EUR 950,00 pro Modul inklusive Seminarverpflegung und Unterlagen. FDB-Mitglieder zahlen EUR 700,00 pro Modul.

Die Lehrgangsteilnehmer können sich auf gut vorbereitete Dozenten freuen. Die Fachleute aus der Betonfertigteilbranche wurden eigens von den erfahrenen Mitarbeitern des AWZ Bau für ihr ungewohntes Amt als Referent geschult.

Die Federführung bei der Auswahl der Themen und für die Inhalte des Lehrstoffes oblag der FDB. Somit werden die Vorträge und Lerneinheiten praxiserprobtes Know-how für das versierte und sichere Montieren von Betonfertigteilen vermitteln.

Lektüre zum Thema bietet die FDB mit ihrer Broschüre „Muster-Montageanweisung für den Betonfertigteilbau“ an. Sie bietet der Betonfertigteilbranche ein praxistaugliches Instrument für die Erstellung einer Montageanweisung für konstruktive Betonfertigteile. Sie enthält einen Stick mit Vorlagen für Formulare, die entweder händisch oder am PC von den Mitarbeitern der Unternehmen ausgefüllt werden können. Somit entsteht eine unternehmens- und projektspezifische Montageanleitung. Auch das FDB-Merkblatt Nr. 12 „Bereitstellung der Montageanweisung für den Betonfertigteilbau“ findet sich in seiner aktuellen Fassung auf diesem Stick. Die Broschüre mit Stick kann über den Bookshop auf der FDB-Homepage https://www.fdb-fertigteilbau.de/fdb-angebote/literatur-downloadcenter-merkblaetter/broschueren/ bestellt werden.

Das AWZ Bau ist unter Tel. 02732 27943 Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Lehrgang (Organisation, Unterkünfte, Förderungsmöglichkeiten etc.).

Lehrgang Betonfertigteilexperte

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Anmeldung für Januar 2019 ab sofort möglich

Das Aus- und Weiterbildungszentrum Bau in Kreuztal-Fellinghausen wird in Kooperation mit der Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau (FDB) e. V. vom 14. bis 25. Januar 2019 den Weiterbildungslehrgang „Betonfertigteilexperte“ durchführen.

Das durchdachte Lehrgangkonzept ist bundesweit einzigartig. Das Erfolgsrezept der gefragten Weiterbildungsveranstaltung, die im neunten Jahr stattfindet, ist der Bezug zur Praxis. Ob im bautechnischen Teil mit den Wissensbausteinen Arbeitsvorbereitung, Baukonstruktion, Fertigung/ Herstellung, Lagerung und Transport von Betonfertigteilen, Gründung/Baugrund, Vermessung, Montagetechniken, Abnahme und Qualitätssicherung, Fehlerquellen, Schadensursache und Betontechnologie oder für die Lehrinhalte zu rechtlichen Belangen, Gefahrenanalyse, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Unfallverhütung, Baustellensicherung im örtlichen und privaten Raum, Transport- und Verkehrsvorschriften, Mitarbeiterführung und Kommunikation – der Praxisbezug steht immer im Vordergrund.

In zwei Wochen Blockunterricht (ganztags) in 90 Unterrichtseinheiten wird spezifisches Know-how aus den Betonfertigteilwerken an die Teilnehmer vermittelt. Neben den Mitarbeitern des Aus- und Weiterbildungszentrums Bau und der FDB-Geschäftsstelle referieren in erster Linie Fachleute aus Betonfertigteilwerken, die ihr Wissen praxisnah vermitteln. In unmittelbarem Anschluss an den Lehrgang findet eine Prüfung statt; die Teilnehmer erhalten ein Prüfungszeugnis. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um ein erfolgreiches Lernen für alle Teilnehmer gewährleisten zu können. Eine frühzeitige Anmeldung ist daher ratsam.

Teilnehmer am Lehrgang können sein: Vorarbeiter im Hochbau oder Spezialbaufacharbeiter im Betonfertigteilwerk oder –montage mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung. Die Befähigung zur Teilnahme am Lehrgang bei der Anmeldung kann gesondert begründet werden – Einzelfälle werden vom AWZ Bau wohlwollend geprüft.

Unterkunft und Verpflegung nahe dem AWZ Bau sind möglich, so dass Personen aus ganz Deutschland an der Weiterbildung teilnehmen können.

Die Kosten inklusive Seminarverpflegung und Unterlagen belaufen sich auf EUR 1.900,00 (FDB-Mitglieder zahlen EUR 1.400,00).

Ansprechpartner für alle Fragen rund um den Lehrgang (Organisation, Unterkünfte, Förderungsmöglichkeiten etc.) ist das AWZ Bau unter Tel. 02732 2794-3. Das Programm und der Anmeldebogen sind auf www.awz-bau.de/s-60-betonfertigteilexperte/ eingestellt.


Herausforderung Unterwasserbetonage

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zur Straßenverlegung in Hamburg

Die Mammutbetonage wurde mit einem Schwimmponton und Tauchern im Kontraktorverfahren durchgeführt.

Zur Verlegung der viel befahrenen Wilhelmsburger Reichsstraße im Süden Hamburgs müssen eine PKW-Brücke und zwei Eisenbahnbrücken untertunnelt werden. Für das hierfür notwendige Trogbauwerk liefert die Niederlassung Hamburg der Dyckerhoff Beton GmbH insgesamt 46.000 m3 Transportbeton, wovon 25.000 m3 als Unterwasserbeton verbaut werden.

Die Niederlassung Hamburg der Dyckerhoff Beton GmbH liefert insgesamt 46.000 m3 Transportbeton für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße.

Logistisch aufwendig wird die Baustelle durch die insgesamt sieben umfangreichen Betonierabschnitte. Im Juni 2018 wurden im größten Abschnitt 9.000 m3 Transportbeton am Stück eingebracht. Start der Mammutbetonage war am 25. Juni 2018 um 10:30 Uhr. Mit einer Stundenleistung von durchschnittlich 100 m3 floss der Beton mittels Betonpumpe GVM 52 in das Baufeld. Die Arbeiten wurden mit einem Schwimmponton und Tauchern im Kontraktorverfahren durchgeführt. Hierbei bleibt die Rohraustrittsöffnung während des Betoniervorgangs ständig unterhalb der Betonoberfläche. Im 24-Stunden-Betrieb waren Tag und Nacht 12 Fahrmischer gleichzeitig im Einsatz. Die Arbeiten waren vier Tage später am 29. Juni 2018 um 13:00 Uhr beendet.

In den übrigen Abschnitten werden zwischen 1.900 m3 und 4.000 m3 Transportbeton eingebracht. Der Beton hat größtenteils die Festigkeiten C 25/30 (Unterwasserbeton) und C 35/45. Die Belieferung der Baustelle erfolgt vom drei Kilometer entfernten Dyckerhoff Transportbetonwerk Hamburg. Auf dem Betriebsgelände wurde neben der dort befindlichen stationären Transportbetonanlage eigens für das Projekt eine mobile Anlage installiert. Der für die Herstellung des Transportbetons verwendete Zement kommt aus dem Dyckerhoff Werk Deuna. Insgesamt werden rund 13.250 t CEM III/A 42,5 N-LH (na) und 3.500 t CEM II/A-S 42,5 R benötigt. Da sowohl das Dyckerhoff Werk Deuna als auch das Terminal in Hamburg über einen direkten Gleisanschluss verfügen, erfolgt der Zementtransport umweltfreundlich per Bahn.

Die vierspurige Wilhelmsburger Reichsstraße verbindet die Hamburger Innenstadt mit dem Stadtteil Harburg. Da der Streckenabschnitt zwischen  den Anschlussstellen Georgswerder und Wilhelmsburg-Süd den heutigen Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen war und der Verkehr zudem für die Anwohner eine erhebliche Lärmbelastung dargestellt, wird die Straße auf einer Länge von rund 4,6 Kilometern auf die Westseite der heutigen Bahntrasse verlegt. Dank neuer Lärmschutzwände werden beide Verkehrswege künftig gemeinsam weniger Lärm verursachen als die Bahntrasse heute alleine. Baubeginn war 2014, die Fertigstellung der Maßnahmen ist für 2019 geplant. Bauherr ist die DEGES, ausführende Baufirma ist H.C. Hagemann aus Hamburg.

Quelle und Fotos: Dyckerhoff GmbH

VDZ-Kongress 2018

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Innovationen im Zeichen des Klimaschutzes

VDZ-Präsident Christian Knell bei der Eröffnung des Internationalen VDZ-Kongresses 2018

„Klimaschutz, Digitalisierung und das Zementwerk der Zukunft: das sind wichtige Zukunftsthemen für unsere Branche, die wir mit großem Engagement vorantreiben“, sagte Christian Knell, Präsident des Vereins Deutscher Zementwerke e.V. (VDZ), bei der Eröffnung des 8. Internationalen VDZ-Kongresses 2018 in Düsseldorf. Im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung werden Vertreter der Zementindustrie, ihrer Zulieferer und aus Wissenschaft und Forschung aktuelle technische Herausforderungen, relevante Zukunftsthemen und künftige Rahmenbedingungen der Zementherstellung diskutieren.

„Der internationale VDZ-Kongress 2018 bietet ein einzigartiges Forum, um Lösungen für die wichtigen Zukunftsfragen der Zementherstellung zu entwickeln. Wir freuen uns über viele wertvolle Ideen und Denkanstöße aller 
Beteiligten“, betonte VDZ-Präsident Christian Knell. Besonderes Augenmerk gilt vor allem den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Produktionsprozesse und der Entwicklung innovativer CO2-Minderungstechnologien zur Erfüllung der Klimaziele bis 2050. Gerade beim Klimaschutz müssten aber auch geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die aktuellen Entwicklungen im Europäischen Emissionshandel und der starke Anstieg des CO2-Preises führen bereits heute zu einer erheblichen Mehrbelastung der Zementhersteller. „Um unsere Anstrengungen beim Klimaschutz erfüllen zu können und gleichzeitig nicht an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, brauchen wir für unsere Investitionen in zukunftsweisende Technologien und entsprechende Demonstrationsvorhaben daher auch eine geeignete forschungspolitische Flankierung“, so Knell.

Der internationale VDZ-Kongress setzt sich in mehreren Plenar- und Parallelsitzungen mit den zentralen Zukunftsthemen der Branche auseinander. Die „Keynotes“ behandeln Innovationen und technische Trends in der Zementproduktion und im Bausektor sowie Wege der Dekarbonisierung durch die Entwicklung neuer Technologien zur CO2-Minderung. Unter der Überschrift „Digital Measures and Projects“ werden zudem Herausforderungen und Chancen von Big Data und digitalen Transformationsprozessen für die Zementindustrie beleuchtet. Weitere Vorträge beschäftigen sich mit neuen technischen Verfahren zur Emissionsminderung, aktuellen Trends in der Zementmahlung, der Ofentechnologie sowie der Entwicklung innovativer neuer Zemente. „Die Bandbreite der Themen zeigt die globalen Herausforderungen, vor denen wir als Zementindustrie stehen. Wir sind als Branche gut gerüstet, um diese Aufgabe proaktiv anzugehen und unsere Zukunft mitzugestalten“, so Knell weiter.

Bereits seit 1971 ist der VDZ-Kongress ein international renommiertes Forum von Zementindustrie, Zulieferern und Wissenschaft. Der Kongress bietet Delegierten aus aller Welt die Möglichkeit, mit renommierten Wissenschaftlern und Fachexperten über die wichtigen Zukunftsthemen der Zementindustrie zu diskutieren.

Dem Verein Deutscher Zementwerke e.V. gehören 18 deutsche Zementhersteller mit insgesamt 46 Zementwerken an. Die Branche erwirtschaftet in Deutschland mit rund 8.000 Beschäftigten jährlich einen Umsatz von gut 2,7 Milliarden Euro.

Dyckerhoff Architects Night

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Kunst trifft Beton im Frankfurter Städel-Garten

Wie hier der Künstler Manuel Franke (links) selbst demonstriert, soll der Colormaster F die Besucher auch zum spielerischen „Benutzen“ einladen. Rechts daneben Dr. Martin Engler, Sammlungsleiter Gegenwartskunst des Städel sowie Martin Möllmann von der Dyckerhoff GmbH und Michael Latzik von der Dyckerhoff Beton GmbH & Co.

Mit dem Städel Museum in Frankfurt, über das wir hier bereits berichtet haben, hatte sich das Unternehmen Dyckerhoff eine Location „vom Feinsten“ ausgesucht, als es Mitte September zur Architects Night einlud. Im „Städel Garten“ trafen sich annähernd 70 Gäste, um zum einen das Kunstobjekt „Colormaster F“ des Düsseldorfer Künstlers Manuel Franke zu bewundern, zum anderen aber auch, um das damit verbundene perfekte Zusammenspiel von Kunst und Beton zu würdigen.

Annähernd 70 Gäste trafen sich Mitte September im Frankfurter Städel-Garten zur Dyckerhoff Architects Night.

Das Städel Museum Frankfurt gehört zu den ältesten Kunstmuseen Deutschlands und verfügt über einen Bestand von rund 3.000 Gemälden, 600 Skulpturen, 4.000 Fotografien und mehr als 100.000 Zeichnungen und Druckgrafiken. Dass sich der im benachbarten Wiesbaden ansässige Zement- und Betonhersteller Dyckerhoff gerade diesen Ort für seine Architects Night wählte, hatte gleich mehrere Gründe. Denn, wie schon Martin Möllmann, Direktor der Dyckerhoff GmbH, bei seiner Begrüßung ausführte, bestehen zwischen dem Städel Museum und Dyckerhoff bereits seit längerem enge Beziehungen. Sichtbares Zeichen dafür ist zum einen die elegante, aus weißem Betonwerkstein gefertigte Zugangstreppe zu dem nach den Entwürfen der Frankfurter Architekten schneider+schumacher vor einigen Jahren entstandene Erweiterungsbau. Zum andern besticht diese neue Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst mit einem strahlend weißen Terraplanboden, einem ästhetisch besonders ansprechenden und sehr dauerhaften Betonbodensystem auf Basis von Dyckerhoff Weisszement.

Ganz aktuell aber war es natürlich der „Colormaster F“, den der Düsseldorfer Künstler Manuel Franke im Rahmen der Reihe „Im Städel Garten“ entwickelt hat – ein monumentales, 50 Meter langes und 2,5 Meter hohes Kunstwerk. Dabei ist der Städel Garten zwischen Museum und Städelschule kein Museum im klassischen Sinne. Aber, so Dr. Martin Engler, der Sammlungsleiter Gegenwartskunst des Städel, „er verlängert und erweitert das Museum nach außen“. Vor allem aber ist der halb öffentliche, halb private Garten „ein Raum der Begegnung, der zum Verweilen einlädt“. Und genau dieser Raum und seine Funktionen waren es, die den Künstler zu dem temporären Kunstobjekt inspirierten. Mit dem „Colormaster F“ wollte er im Städel Garten „eine raumgreifende Geste eine neue, körperlich erfahrbare Begrenzung“ schaffen. Halb Skulptur, halb Malerei, setzt „Colormaster F“ der auf drei Seiten von Gebäuden begrenzten Rasenfläche eine gebogene Membran in leuchtenden monochromen Farben entgegen. Als unüberwindliches Hindernis versperrt Frankes Objekt einerseits den gewohnten Blick, macht den Rasenhügel andererseits jedoch in ganz neuer Weise erfahrbar. Bei der Wahl des Materials entschied sich der Künstler, der bei seinem Werken meist Baustoffe verwendet, die auch in der Architektur eingesetzt werden, neben gebogenen, orangenen Wellblech-Membranen im Sockelbereich für blau pigmentierten Sichtbeton aus Dyckerhoff Weiss. Hergestellt wurden die Betonelemente von der Betonmanufaktur Kleemann aus Rodgau.

Dass das Ziel des Künstlers, mit dem „Colormaster F“ nicht nur den Garten in seiner räumlichen Konstellation zu verändern, sondern zugleich einen weiteren, zusätzlichen Raum innerhalb des Gartens zu schaffen, der gleichermaßen offen wie abgeschlossen ist, voll und ganz erreicht wurde – davon konnten sich die Besucher der Dyckerhoff Architects Night selbst überzeugen. Auch für sie war es eine völlig neue und interaktive Erfahrung des vertrauten Städel Gartens, die sie vor allem dazu nutzten in angenehmer, spätsommerlicher Atmosphäre Meinungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Quelle und Fotos: Dyckerhoff GmbH

Stampfbetonsockel und Korkdach

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Ungewöhnliches Wohnhaus in Berlin

In Berlin-Staaken hat das junge Planungsbüro rundzwei Architekten ein ungewöhnliches Wohnhaus mit Korkfassade und -dach realisiert. Der Gebäudesockel aus Stampfbeton liegt unterhalb der Geländeoberkante. Darüber liegen geschickt gestaffelte Teilgeschossflächen, die von eine zentralen, atriumartigen Treppenraum erschlossen werden und flexible Nutzungen ermöglichen.

Ein Sockel aus Stampfbeton

Auf den regionalen Bezug ihrer Bauten legen die Büroinhaber Andreas Reeg und Marc Dufour besonderen Wert, auch im Hinblick auf die Materialwahl. Für das "Korkenzieherhaus", dessen unterste Wohnebene unterhalb der Geländeoberkante liegt, entwickelten sie daher einen Sockel aus Stampfbeton. Auch die Wände des langgestreckten Pools sind damit eingefasst. "Wie ausgegraben" soll der Gebäudesockel wirken, erläutert Architekt Andreas Reeg. Der jahrhundertealte Baustoff wird traditionell schichtweise eingebracht und in Handarbeit verdichtet. So entsteht eine offenporige, individuell strukturierte Oberfläche.

Der Pool mit Gegenstromanlage wird oberhalb der Wasserfläche von traditionell hergestellten Stampfbetonwänden eingefasst.
Das untere Schlafzimmer hat direkten Zugang zum langgestreckten Pool im Garten.
Der Sockelbereich liegt unterhalb der Geländeoberfläche des Grundstücks. Seine Wände sind aus prägnantem Stampfbeton.

Maximale Nutzfläche durch Absenken und Split-Level-Bauweise

Durch das Absenken des Sockelgeschosses und die Staffelung der Flächen im Obergeschoss gelang den Architekten eine Maximierung der Bruttogeschossfläche auf 320 m², obwohl auf dem Grundstück baurechtlich nur ein Vollgeschoss erlaubt ist. Das planerische Konzept von Sockel und Aufbau wurde bei der Materialwahl konsequent weiterverfolgt: Die Flächen unterhalb der Geländeoberkante sind mit Stampfbetonwänden eingefasst. Auf diesem Sockel steht eine Holzkonstruktion.

Korkplatten auf Fassade und Dach

Im Erdgeschoss sorgen große Glasflächen für eine natürliche Belichtung der Innenräume. Die Fassaden darüber sind wie die Dachflächen – bis auf einige Fensteröffnungen und die Solarpaneele – komplett mit Korkplatten verkleidet. Das ungewöhnliche Material fanden die Architekten in Portugal. Korkgranulat ist ein Abfallprodukt der dortigen Flaschenkorkproduktion und wird mit hohem Druck und Wärme zu Fassadenplatten geformt. Bei diesem Prozess treten die im Kork enthaltenen Harze aus und verbinden das Granulat untereinander.

Flexible Wohnmodelle

Das Haus ist für drei Personen geplant. Im Gebäudesockel befindet sich neben den großzügigen Ebenen für Wohnzimmer und Küche ein Schlafbereich mit direktem Zugang zum außenliegenden Pool. Er erstreckt sich vom Haus in den Garten, ist aber durch die umgebenden Stampfbetonwände von den Nachbargrundstücken aus nicht einsehbar. Die über dem Gebäudesockel liegenden kleineren Räume werden von der zentral platzierten, umlaufenden Treppe aus erschlossen. Sie sind teilweise untereinander verbunden und könnten zukünftig auch als separate Studio-Apartments genutzt werden. Einen weiteren, eigenen Eingang haben die Planer von rundzwei Architekten bereits eingeplant.

Marc Dufour-Feronce und Andreas Reeg, rundzwei Architekten (Foto: Waldemar Brzezinski)

Über rundzwei Architekten

rundzwei ist ein Architekturbüro der zwei Gründer Andreas Reeg und Marc Dufour-Feronce in Berlin-Charlottenburg. Für rundzwei stehen Research und Design als zwei zentrale Parameter für ein fundiert nachhaltiges und modernes Architekturverständnis, bei dem Raum, Materialität, Ressourcen, lokale Geschichte und natürliche Umgebung mit anspruchsvollem Design verbunden werden.

Vor der Gründung von rundzwei arbeiteten Andreas Reeg und Marc Dufour-Feronce in leitenden Positionen bei bekannten internationalen Architekturbüros wie Herzog & de meuron, ACME Studio und Lab architecture studio in der Schweiz, Großbritannien und den Verinigten Arabischen Emiraten. Die Projekterfahrungen reichen von Städtebau über Wohnhochhäuser, Museen, Ausstellungsbauten, Einkaufszentren bis hin zu kleineren Wohnhäusern.


Weitere Informationen zum Projekt
Quelle: rundzwei Architekten
Fotos (sofern nicht anders angegeben):
Gui Rebelo / rundzwei Architekten

Kunstprojekt „Skyspace-Lech“

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Ein Lichtraum am Berg in Österreich

Foto (c): si!kommunikation / Florian Holzherr

Der weltbekannte US-amerikanische Künstler James Turrell hat in Vorarlberg einen einzigartigen Lichtraum am Berg entworfen.

Mit dem Skyspace-Lech erhält der Arlberg ein Kunstwerk, wo das Zusammentreffen von Himmel, Licht und Erde in der hochalpinen Landschaft erlebbar gemacht wird. Die Rieder Gruppe hat das Projekt großzügig unterstützt und über 12 m² concrete skin Platten und 7 Formteile in der Farbe ivory für die Türelemente zur Verfügung gestellt. Der Künstler hat ein großteils unterirdisch angelegtes Bauwerk entworfen, welches sich harmonisch in die Landschaft einfügt. Der ovale Hauptraum hat eine Öffnung in der Decke. Das einfallende, natürliche Licht sorgt vor allem während der Dämmerung für wechselnde Stimmungen. Seit dem 17. September ist das Kunstwerk für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet eine einzigartige visuelle Erfahrung – es entsteht der Eindruck eines mit Licht und Farbe durchfluteten, grenzenlosen Raums.

Alle Fotos (c): si!kommunikation / Florian Holzherr

Gemeinsam für eine bessere Architektur

Teil des kulturellen Auftrages von Rieder ist es, Designer, Künstler und Architekten in ihrem kreativen Schaffen zu unterstützen. Die schönen, diskursiven Dinge stehen für Tiefgang, Identität und Sinn. Die ständige Weiterentwicklung von Glasfaserbeton sowie der Know-how Transfer zwischen Gestaltern und dem Unternehmen hilft Rieder, Glasfaserbeton nicht nur als klassische Fassade zu positionieren, sondern vor allem den Design-Charakter des Werkstoffes hervorzuheben. Dieses Engagement spiegelt die Beziehung wider, die Rieder als international tätiges Wirtschaftsunternehmen mit allen Kultur- und Designprojekten eingeht: Künstler bringen ihre Kreativität, Flexibilität und ihr manchmal abstraktes, analytisches Denken in die unternehmenseigene Entwicklungsabteilung ein. Im Gegenzug ermöglicht Rieder den Künstlern, ihren Phantasien freien Lauf zu lassen. Zahlreiche kulturelle Projekte, Pavillions und Ausstellungen begleiten seit jeher die Geschichte von Rieder.

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