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Concrete Design Competition entschieden

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Studenten-Wettbewerb: Ideen aus Beton

Der Concrete Design Competition 2016/17 zum Thema SURFACE ist entschieden. In der 10. Runde des Studentenwettbewerbs zum Baustoff Beton hat die Jury drei Preise und drei Anerkennungen vergeben, die nach München, Dortmund, Karlsruhe und Berlin gingen. Die siegreichen Projekte setzten sich in einer Konkurrenz mit knapp 50 Einreichungen von Studierenden von 26 deutschen Hochschulen durch. „Und erneut waren die Bandbreite und auch die Qualität der Projekte sehr groß“, so Ulrich Nolting vom InformationsZentrum Beton, welches den Wettbewerb in Deutschland jährlich auslobt. „Es tut sich viel in der Weiterentwicklung von Beton und es ist auch in diesem Jahr wieder spannend zu sehen, wie offen die Studierenden mit den gestalterischen Möglichkeiten des Baustoffs umgehen, ihn untersuchen, nutzen und herausfordern.“

Carolin Blaim und Sandra Panzer von der TU München entwarfen eine Drechsler-Werkstatt als monolithische Skulptur mitten in einer idyllischen Wiese. Der massive Baukörper aus Dämmbeton mit seinen Vor- und Rücksprüngen, Schrägen und Auskragungen wirkt eigenwillig und fremdartig an seinem Ort und fügt sich dennoch wie selbstverständlich in die Landschaft ein.
Philipp Staab vom Karlsruher Institut für Technologie überzeugte die Jury mit seinem Entwurf eines Schaulagers für das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau SAAI. Die Stärken der Arbeit sind der ungewohnte wie überzeugende Umgang mit historischen Bestandsbauten und dem Baustoff Beton, der hier leicht, fast transparent wirkt und in spannungsvollem Dialog mit dem Alten steht.
Mit der Arbeit “Concrete Elegance“ entwickelten Isabell Ruschmeier, Carina Hartmann und Lisa-Kathrin Frede von der TU Dortmund einen systemisch konzipierten Witterungsschutz aus nur 3cm dicken Textilbetonelementen. Das Objekt ist als gefaltete Fläche gedacht: Körper und Oberfläche, Tragwerk und Hülle sind Eins.

Die unabhängige Jury war interdisziplinär besetzt mit Prof. Mark Braun (Hochschule der Bildenden Künste Saar), Prof. Heike Hanada (FH Potsdam - Potsdam School of Architecture), Frank Kaltenbach (Redaktion DETAIL / Akademie der Bildenden Künste München), Prof. Harald Kloft (Technische Universität Braunschweig), Prof. Ralf Pasel (Technische Universität Berlin) und Ulrich Nolting (InformationsZentrum Beton). Die Jury kürte drei Gewinner-Teams, die nun zu einer Architekturreise nach Lissabon und Porto eingeladen werden.

Einen der gleichrangigen Preise erhielten Carolin Blaim und Sandra Panzer von der TU München für ihren Entwurf eines in die Natur eingebetteten Werkstattgebäudes für eine Drechslerei im Berchtesgadener Land, der durch rostrot färbende Eisenoxidpigmente im Beton auf poetische Weise die Oberfläche und Alterung des Materials inszeniert. Mit einem außergewöhnlichen Umbau setzte auch Philipp Staab vom Karlsruher Institut für Technologie das Wettbewerbsthema „Surface“ um: Für das neue Schaulager des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau SAAI implantierte er in einen historischen Gebäudekomplex auf dem Hochschulcampus drei neue Baukörper mit steil aufragenden Dächern, bei denen der Baustoff Beton durch glänzend polierte Oberflächen eine leichte, fast immaterielle Erscheinung bekommt. Ein weiterer Preis ging an Isabell Ruschmeier, Carina Hartmann und Lisa-Kathrin Frede von der TU Dortmund, die als interdisziplinäres Entwurfsteam der Studienfächer Architektur und Konstruktiver Ingenieurbau zum Wettbewerb angetreten waren. Sie entwickelten eine filigrane Konstruktion aus Textilbeton als seriell produzierbaren Witterungsschutz, der - Tragwerk und Hülle zugleich - die Leichtigkeit des Materials fast papierähnlich inszeniert.

Drei Anerkennungen gingen an Maxie Schneider von der UdK Berlin für ihre experimentelle Arbeit „Pneu & Schale“, an Yannick Pickhard von der FH Dortmund für seinen Entwurf einer Synagoge auf der fiktiven „Piazza d’ltalia“ von Giorgio de Chirico sowie an Gintare Gajauskaite und David Rosenthal von der TU München für ein Werkstattgebäude aus Dämmbeton. Darüber hinaus vergab die Jury 6 Büchergutscheine an Studierende der TU Kaiserslautern, der Universität Stuttgart und der Hafen City Universität Hamburg. 
Die Verleihung der Preise des Concrete Design Competition findet im Zusammenhang mit der Preisverleihung des Architekturpreis Beton 2017 am 18.09.2017 in Düsseldorf statt.

Der Wettbewerb wird für das kommende Wintersemester 2017/18 erneut ausgelobt. Mit dem Thema TACTILITY werden Ideen und Entwürfe gesucht, welche die Haptik des Materials, die „Begreifbarkeit“ von Betonoberflächen und -formen als zentrale Gestaltqualität eines Gebäudes oder Objekts in den Fokus stellen.

Weitere Informationen zum Wettbewerb 2016/17 unter: www.concretedesigncompetition.de

„Concrete Design Competition“

Der Concrete Design Competition ist eine Initiative der europäischen Zement- und Betonindustrie, die mit diesem Wettbewerb einen Beitrag zur Förderung innovativer Entwurfskonzepte leisten möchte. Er richtet sich an Studierende der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Bauingenieurwesen, Design und verwandter Disziplinen. Als Plattform für Materialforschung und Materialdesign gibt der Concrete Design Competition keine konkreten Aufgabenstellungen in Form von Raumprogrammen, Orten oder Typologien vor, sondern stellt den individuellen gestalterischen Umgang mit dem Material Beton in den Mittelpunkt. Dessen besondere Eigenschaften und Potentiale sollen erforscht und für die Umsetzung eigener Entwurfskonzepte nutzbar gemacht werden - gleichermaßen als Ideengeber und Ideentreiber des gestalterischen Prozesses.


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