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Teilnehmerrekord bei den 60. BetonTagen

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2.100 Besucher kamen zum Jubiläum

Interessierte Zuhörer im gut besuchten Plenum auf den 60. BetonTagen. Foto: © photodesign_buhl
Präsident Friedrich Gebhart bei der Eröffnung. Foto: © photodesign_buhl

Knapp 2.100 Teilnehmer und damit ein neuer Rekord, so die positive Bilanz der 60. BetonTage, die vom 23. - 25. Februar 2016 in Neu-Ulm stattfanden. Damit unterstrich die Traditionsveranstaltung einmal mehr ihre Rolle als Leitkongress der europäischen Betonfertigteilindustrie. Über das „Rekordergebnis“ freute sich auch Friedrich Gebhart, Präsident des Fachverband Beton- und Fertigteilwerke Baden-Württemberg e. V. (FBF), Träger der BetonTage, als er bei seiner Eröffnungsrede die Historie der BetonTage Revue passieren ließ. Was einmal als Seminar mit 15 Teilnehmern an der Handwerkskammer in Ulm begann, habe sich längst als größte Weiterbildungsplattform für die Branche und ihre Marktpartner etabliert. Hochkarätige Beiträge, namhafte Referenten und kollegiales Networking zeichne die BetonTage seit jeher aus. Und so lieferte auch die Jubiläumsauflage unter dem Motto „Wissensvorsprung seit 60 Jahren“  ein interessantes Fachprogramm.

Bauen der Zukunft

Einen Blick in die Zukunft boten gleich zu Beginn die beiden Eröffnungsredner. Den Anfang machte Oona Horx-Strathern vom Zukunftsinstitut Horx in Wien – wohl die renommierteste (Vor-) Denkfabrik unserer Zeit. Sie zeigte auf, wie die künftigen demografischen und Lifestyle-Entwicklungen unser Leben und Bauen beeinflussen werden: Urbanisierung, kleine Einheiten, Flexibilität und Beweglichkeit, Single-Explosion und Mehrgenerationenmodelle mit Wohngemeinschaften waren nur einige Stichpunkte. Dabei konnte sie auch auf Erfahrungen zurückgreifen, die sie beim Bau ihres eigenen Hauses machen durfte. Ihr Faible für Betonbauteile verriet die Trendforscherin ebenfalls und versprach, im nächsten Haus noch mehr davon zu verbauen.

Co-Eröffner Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier von der Technischen Universität Berlin, eine Größe in der Branche, hat bereits vor 30 Jahren auf den BetonTagen seine Visionen vom modernen Bauen mit Beton skizziert. Der brillante Redner und Motivator zeigte nun, wie dies im 21. Jahrhundert aussehen könnte. Sein Credo: die Grenzen des Betons sind die Grenzen unserer Phantasie.

Denkanstöße für den Betriebsalltag

Neben den Plenarveranstaltungen umfasst das Fachprogramm am Nachmittag traditionsgemäß mehrere, parallel abgehaltene, produktspezifische Podien, die sich in erster Linie an die Kernzielgruppe der Beton- und Fertigteilindustrie richteten. Das Spektrum reicht von Vorträgen zum konstruktiven Betonfertigteilbau, zu Betonprodukten des Straßen-, Landschafts- und Gartenbaus, zu Leichtbeton über Betonwerkstein bis hin zum Rohrleitungsbau sowie Kleinkläranlagen. Hier wurden u. a. aktuelle Fragestellungen aus dem Bereich der Technik und der Normung aufgegriffen und diskutiert. Das Programm wurde traditionell in Zusammenarbeit mit den einschlägigen Fachorganisationen erstellt.

Podium „Betonwerkstein“

Fast bis auf den letzten Platz besetzt war das „Studio Stuttgart“ im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Haus, als Martin Möllmann, Vorstandsmitglied der info-b, das diesjährige Betonwerkstein-Forum eröffnete. Er konnte den Teilnehmern ein breites Themenspektrum vorstellen, das von 40 Jahren Werbung für Betonwerkstein über Design und Innenarchitektur bis hin zu spektakulären Objekten in München, Düsseldorf und Köln reichte. Betonwerkstein kann heute nahezu überall eingesetzt werden, zum Beispiel bei Fassaden, extravaganten Innenbelägen, oberflächenbearbeiteten Pflastersteinen, überzeugenden Treppenanlagen oder dünnformatigen Wandfliesen. Betonwerkstein ist, so Martin Möllmann, nach wie vor „das Schönste, was man aus Zement machen kann“; im Betonwerkstein steckt aber auch noch jede Menge innovatives Potential in Bezug auf Gestaltung und Funktion. Dies machte auch der zweite Vortrag auf dem diesjährigen Podium Betonwerkstein deutlich. Bei ihrem Blick auf „Betonwerkstein in Design und Innenarchitektur“ stellte Innenarchitektin Marion von der Heyde, ebenfalls Vorstandsmitglied der info-b, eindrucksvolle Beispiele von Betonwerkstein in all seinen Facetten vor – als gestaltgebendes und -prägendes Material sowohl im Innenausbau, als auch der Objektgestaltung.

Vorführung im Praxis-Workshop. Foto: © photodesign_buhl

Auf positive Resonanz stießen auch wieder die beiden  Praxis-Workshops. Das Schulungsangebot für Werkleiter und Produktionsverantwortliche von Betonfertigteilwerken beinhaltete u. a. Vorträge zu Herstellung und Oberflächenbearbeitung von farbigen Betonen, zum Einsatz von Betonmatrizen, zu Rutschhemmungsverfahren und Kalkausblühungen. Praktische Vorführungen in den Werkhallen der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Ulm ergänzten das Programm.

Impulse für Architektur und Tragwerksplanung

Die Faszination des Baustoffs Beton liegt nicht nur in seiner technischen Vielfalt, sondern auch in seinem ästhetischen Gestaltungspotenzial. Davon können sich Architekten und Planer seit vielen Jahren im Podium „Beton in der Architektur“ überzeugen. Namhafte, international arbeitende Büros, aber auch junge Architekten präsentieren hier ihre realisierten Projekte. Gemeinsam mit dem InformationsZentrum Beton und der DBZ Deutschen Bauzeitschrift hatte der Veranstalter auch in diesem Jahr dazu eingeladen. Rund 400 Architekten erschienen und ließen den Vorsitzenden  der Kammergruppe Ulm/Alb-Donau-Kreis bei seiner Begrüßung dazu hinreißen, die Veranstaltung als „renommierteste Architekturveranstaltung Süddeutschlands“ zu titulieren.

Ein spezielles Podium gab es auch wieder für die Tragwerksplaner, eine stetig wachsende Besuchergruppe der BetonTage. Aktuelle Normänderungen, neue  DBV-Merkblätter und ein Vortrag  zur Bemessung von Befestigungen im Betonbau standen u. a. auf der Agenda.

Leistungsschau der Zulieferindustrie

Ein fester Bestandteil der BetonTage ist die begleitende Ausstellung der Zuliefer-, Maschinen- und Softwareindustrie, die mit 160 Ausstellern wieder ausgebucht war. Erstmals wurde auch der schönste Stand prämiert: Den „Ausstelleraward“ gewann die Ecoratio Europe BV aus Rotterdam.

Hubert Rapperstorfer (links), Geschäftsführer Rapperstorfer Automation GmbH, bei der Preisverleihung des Innovationspreises. Foto: © photodesign_buhl

Die besten Neuentwicklungen wurden mit dem Innovationspreis der Zulieferindustrie 2016 prämiert, der gemeinsam mit der Fachzeitschrift BFT INTERNATIONAL Betonwerk + Fertigteil-Technik jährlich ausgelobt wird. Sieger in der Kategorie Automation, Maschinen- und Anlagetechnik ist die Rapperstorfer Automation GmbH aus Österreich. Sie gewann den Preis für die Entwicklung einer Produktionsanlage zur vollautomatischen Konstruktion von Stahlkörben für Betonelemente. Beim System Rapperstorfer Korbwand® werden zwei dünne Betonwände vorproduziert. Die Verbindung dieser Wände erfolgt mit Stäben aus Bewehrungsstahl, die mit dem neuen System vollautomatisch angebracht werden. Das Wandsystem wird dann fertig zum Ausbetonieren an die Baustelle geliefert. Die Stahlkörbe aus dem Rapperstorfer System sind für jede Art von Betonwänden geeignet und können eine Fläche von bis zu zehn mal drei Metern haben. Durch diese innovative Fertigungsmethode wird der Produktionsprozess im Fertigteilwerk vereinfacht, die Qualität wegen geringer Fehleranfälligkeit gesteigert und der Materialverbrauch sowie Stahlabfall wesentlich reduziert.

Ein weiterer Preis ging an die solidian GmbH in Albstadt, die die Auszeichnung in der Kategorie Bewehrungstechnik für eine Brückenkonstruktion aus Carbonbewehrung erhielt. In der Kategorie Herstellungstechnik wurde zudem die Dyckerhoff GmbH aus Wiesbaden für ihren neuentwickelten Nanodur-Beton E80, ein Beton mit einem bemerkenswert hohen Elastizitätsmodul, ausgezeichnet.

Familiärer Branchenevent

Auch ihren Ruf als Kommunikationsplattform wurden die BetonTage wieder gerecht. Ob in der Ausstellung, den Kaffeepausen, beim Mittagessen, im Café-BFT oder bei der Abendveranstaltung – Gelegenheiten zum intensiven Networking gab es reichlich. „Wir verstehen uns nicht nur als Impulsgeber und Weiterbildungsplattform für die Branche, sondern wollen auch den Dialog untereinander und mit den Marktpartnern fördern“, so Dr. Ulrich Lotz, Geschäftsführer der FBF Betondienst GmbH, als Veranstalter. Wenn auch Sie beim nächsten Mal dabei sein möchten: Die 61. BetonTage finden vom 14. - 16. Februar 2017 statt.

Quellen: FBF Betondienst und info-b


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